Mit dem Kamm durch den Putz
Gerade Linien und klare Strukturen zeichnen einen Zugputz aus. Mit einem Putzkamm wird dabei mit
viel Geschick eine ganze Wandfläche gleichmäßig strukturiert. Mosaikmuster sind ebenso möglich wie Wellenlinien. Wichtig ist nur, den Putz ohne Unterbrechung aufzuziehen.
Kammzugputze sind Putze, die eine gleichmäßige Verteilung von Tälern und Höhen aufweisen. Sie werden mit einem Stahlkamm oder Sägeblättern erreicht. Neben verschiedenen Höhen und Tiefen ist es möglich, einen Kammzugputz waagerecht, wellenförmig und senkrecht freihändig zu ziehen. Solche Putzstrukturen werden zweilagig erstellt. Der Unterputz, der aus kalk- oder auch kalkzementgebundenem Mörtel mit einer Körnung bis 4 mm bestehen kann, wird als erste, ausgleichende Putzschicht aufgebracht. Früher wurde in den noch frischen Unterputz schon ein feiner Oberputz aufgebracht. In der heutigen Zeit sollten die verwendeten Unterputze ausgetrocknet sein. Zumindest eine Standzeit von einem Tag pro Millimeter Putzdicke sollte eingehalten werden. So werden Risse im Putz vermieden.
Putzkamm aus Stahl oder Hartholz
Mit Hilfe eines Putzkammes aus Stahl oder Hartholz werden dann die Strukturen in den Putz gezogen. Entweder zieht man die Linien in den Putz in waagerechter, wellenförmiger oder senkrechter Richtung. Entscheidend für die Qualität des Zuges ist der gleichmäßige Druck des Kammes in das noch frische Material und ein absatzfreies Arbeiten. Mit dem Kammzug beginnt man immer von oben nach unten, immer richtungsgleich und immer an den Öffnungen und Ecken beginnend. Man sollte die einzelnen Fassadenflächen ohne Unterbrechungen erstellen. So kann man eine gleichmäßige Struktur erreichen. Pausen im Aufziehen des Putzes und ungleichmäßiges Ziehen zeigen sich deutlich im späteren Erscheinungsbild des Kammzugputzes. Der Kammzugputz wurde früher vor allem zum Unterscheiden verschiedener Fassadenbereiche im Historismus und Jugendstil eingesetzt (Anfang des 20. Jahrhunderts).