Neubau des Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg
Das vom Büro Berger+Parkkinen entworfene Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg präsentiert sich puristisch und modern zugleich. Hierzu passen gut die keramischen Elemente der Firma Tonality, die eine geschwungene Wellendecke bilden, die sich wie ein Himmelszelt über die Badelandschaft legt.
Seit Ende 2019 verfügt Salzburg mit dem Paracelsus Bad & Kurhaus über eine neue, moderne Bade-, Kur- und Saunalandschaft im Herzen der Stadt. Der Neubau in unmittelbarer Nähe zur Salzach schreibt die Geschichte an diesem Ort auf besondere Weise fort: Denn an derselben Stelle befand sich schon seit 1868 das so genannte „Actien-Badehaus“. Das nach dem Krieg von Architekt Josef Havranek als Nachfolgebau errichtete „Paracelsusbad“ im Stil der 50er Jahre ist nach einer Betriebszeit von rund 60 Jahren nun zu Gunsten des Neubaus gewichen.
Badelandschaft mit Panoramaaussicht
Das neue Paracelsus Bad & Kurhaus wurde nach Plänen des Architekturbüros Berger+Parkkinen aus Wien errichtet. Es zeichnet sich insbesondere durch seinen kompakten Baukörper aus. Die Fassade besteht aus vertikalen Keramiklamellen, die im dritten Obergeschoss durch ein geschwungenes, raumhohes Lichtband unterbrochen werden. Hinter den Glasflächen befindet sich die Badelandschaft mit Sport-, Sprung-, und Kleinkinderbecken, Relaxpool sowie Liegeflächen. Von dort genießen die Besucher eine eindrucksvolle Panoramaaussicht auf Salzburg und den unmittelbar angrenzenden Kurgarten. Während sich im Sockelgeschossen das Kurhaus, die Umkleiden und der Eingang befinden, liegen Gastronomie und Saunabereich oberhalb der Schwimmhalle. Ein Außenpool mit Aussicht auf die Stadt ergänzt das Wellness-Angebot.
Geschwungene Wellendecke
Von besonderer Anmut ist die geschwungene Wellendecke über dem Badebereich. Mit der Ausführung der Montagearbeiten wurde die Firma Perchtold Trockenbau beauftragt. Sie montierte sowohl die aus etwa 4000 Tonality-Deckenziegeln bestehende rund 980 m2 große Deckenfläche als auch die dahinterliegenden Akustikbaffeln. Akustikabsorber wurden direkt auf rund 400 m² verschiedenster Untergründe verklebt und mit über 2000 Stück T-Schienen abgehängt. Die Montage erfolgte in einer Höhe von 3 bis zu 25 m.
Die Tonality-Deckenziegeln haben eine Breite von 200 mm und eine Länge von 284 bis zu 1164 mm. Farblich ordnen sich die glatt glasierten Keramikkörper mit ihrer weiß glänzenden Oberfläche dem übergeordneten Farbkonzept der Badeumgebung unter, die von den weißen und sandfarbenen Oberflächen der Wände und Böden geprägt ist. Lediglich die beleuchteten Schwimmbecken setzen Akzente und lassen die Wellendecke in Teilbereichen leicht türkis erscheinen, so dass diese noch stärker den Eindruck eines Himmels vermittelt.
Hohe Oberflächenqualität und Beständigkeit
Für die Verwendung der Keramikziegel sprach vor allem die einzigartige Oberflächenqualität.Eine spezielle Beschichtung verleiht den Ziegeln ihr einzigartiges Erscheinungsbild. „Die Heißglasurtechnik sorgt für eine sehr gute Verbindung zwischen der Glasur als sichtbare Außenschicht und dem keramischen Grundkörper“, erklärt Wolfgang Häußler, Geschäftsführer für Vertrieb und Unternehmensentwicklung der Firma Tonality. Abschließend werden die Ziegel bei Temperaturen zwischen 1180 und 1200 Grad Celsius gebrannt. „Die elegante, natürliche Optik der Ziegel trägt zur angenehmen Atmosphäre im Bad bei – zusammen mit den anderen verbauten Materialien sorgen sie für ein stimmiges Gesamtkonzept“, so die Architekten Alfred Berger und Tiina Parkkinen. Den Ziegeln kommt darüber hinaus zu Gute, dass sie temperaturwechselbeständig, wasserfest sowie beständig gegenüber Säuren und Laugen sind. Damit eignen sie sich auch uneingeschränkt für den Schwimmbadbereich. Daneben gewährleistet die Farb-, UV- und Alterungsbeständigkeit, dass die Elemente über die gesamte Lebensdauer ihre Optik beibehalten und keine aufwendigen Wartungsarbeiten notwendig sind.
Schutz gegen äußere Einwirkungen
Überdies haben die Ziegel ein geringes Eigengewicht und sind daher vergleichsweise leicht. Ein Vorteil, der sich besonders positiv auf die Dimensionierung der Unterkonstruktion auswirkte, die als abgehängte Decke konstruiert wurde. Hierbei ist jeweils ein Aluminium-Trägerkasten mit einem Tonality-Element versehen. Der gesamte Aufbau ist an Drahtseilen befestigt beziehungsweise abgehängt. Die Unterkonstruktion wurde unter sicherheitstechnischen Aspekten geplant. So verfügen die Ziegel auf der Rückseite über eine spezielle Haltekonstruktion: Sollte ein Ziegel durch äußere Einwirkungen wie beispielsweise Ballwurf oder Schlag brechen, verhindert diese Vorrichtung, dass sich größere Keramikteile lösen und herunterfallen. Stattdessen verklemmen sich die größeren Bruchstücke der Keramikziegel in der Haltekonstruktion. Auf diese Weise wird auch der Sicherheit im Bad Rechnung getragen.
Fazit
„Die Deckengestaltung in der Badeebene des Paracelsus Bad & Kurhaus ist außergewöhnlich. Mit Tonality haben wir einen Hersteller gefunden, der über das keramische Know-how verfügt, abseits vom Standard zu denken und zu produzieren. Dies gab uns die Möglichkeit, unsere Vision eines Badehimmels zu verwirklichen“, so die Architekten.
AutorFredi Jung ist Produktmanager bei der Firma Tonality in Weroth.
Baubeteiligte (Auswahl)
Bauherr Stadtgemeinde Salzburg, KKTB Kongress, Kurhaus & Tourismusbetriebe Salzburg
Betreiber Tourismus Salzburg GmbH (TSG), www.salzburg.info
Architekten und Generalplaner
Berger+Parkkinen Architekten, A-Wien, https://berger-parkkinen.com
Statik BauCon, A-Zell am See, www.baucon.at
Deckenmontage Perchtold Trockenbau Gmunden, A-Gmunden, www.trockenbau.at
Herstellerindex (Auswahl)
Keramikwellendecke Tonality, Weroth, www.tonality-facades.de
Unterkonstruktion Baustoff + Metall, A-Wien, www.baustoff-metall.at
Akustikabsorber Pinta Acoustic, Maisach, www.pinta-acoustic.de
Keramikfliesen Agrob Buchtal, Schwarzenfeld, www.agrob-buchtal.de
Keramiklamellen Fassade NBK, Emmerich am Rhein, https://nbkterracotta.com