PVC-Schutzbodenbelag in Schloss Neuschwanstein recycelt

König Ludwig II. von Bayern ließ das äußerlich einer mittelalterlichen Ritterburg nachempfundene Schloss Neuschwanstein ab 1869 mit großem Aufwand errichten. Neben den Wohn- und Dienerschaftsräumen gehören vor allem der Thronsaal und der Sängersaal zu den Hauptattraktionen im Schloss. König Ludwig hätte sich allerdings wohl niemals träumen lassen, dass die Räume in Neuschwanstein dereinst von fast 1,5 Millionen Menschen jährlich besucht würden. Besonders im Sommer drängen sich im Durchschnitt 6000 Touristen durch Räume, die ursprünglich nur für den Regenten oder eine kleine Gruppe seines Hofstaates bestimmt waren – eine enorme Belastung. So bemüht sich die Bayerische Schlösserverwaltung fortwährend um den Erhalt des kostbaren Bauwerks.

Der besonders frequentierte Thronsaal weist ein wertvolles Mosaikmuster auf dem Fußboden auf. Wäre es ungeschützt, so würde sich die Oberfläche binnen kurzer Zeit abschleifen und verblassen. Daher ließen sich die Verantwortlichen eine kreative Lösung einfallen: Auf die begehbaren Teile des Saales wurde ein PVC-Schutzbodenbelag, bedruckt mit der exakten „Fotokopie“ des Mosaiks darunter, also einem „Fotoboden“ aufgebracht. Auf diese Art von Sonderanfertigungen ist die visuals united AG in Kaarst bei Düsseldorf spezialisiert. Sie hat den europaweit patentierten, individuell bedruckten Vinyl-Boden entwickelt, was eine große Palette unterschiedlicher Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Das Produkt wird häufig für Messen, Events, zur Dekoration in Handel sowie für TV-Produktionen und natürlich in Museen und historischen Gebäuden eingesetzt.

Trotz der robusten Materialeigenschaften nutzen sich auch die Bodenbeläge in Schloss Neuschwanstein wegen der zahlreichen Besucher ab und müssen dann von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Für deren Entsorgung hat das Unternehmen ein spezielles, nachhaltiges Konzept: Die ausgedienten PVC-Bodenbeläge werden komplett recycelt, so dass eine spätere Wiederverwertung des Materials möglich ist.

Dass dies reibungslos funktioniert, dafür sorgt die Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR) in Marl. Sie koordiniert bundesweit die Wiederverwertung des Altmaterials und betreibt in Troisdorf bei Bonn eine eigene Recycling-Spezialanlage. Die PVC-Alt-Bodenbeläge aus Neuschwanstein werden zu Feinmahlgut verarbeitet. Bei Eignung lässt sich dieses problemlos bei der Produktion neuer PVC-Bauprodukte einsetzen.

Weitere Informationen im Internet unter www.agpr.de, www.fotoboden.de und www.schloss-neuschwanstein.de

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