Resistent auch gegen Sturm und Frost

Etwa ein Megawatt Nennleistung erreicht die Photovoltaik-Anlage auf einer etwa 25 000 Quadratmeter großen Dachfläche in Stadthagen. Die witterungsbeständige Dachabdichtung sorgt dafür, dass die durchdrungene Dachhaut in den Anschlussbereichen der 600 Stahlstützen langzeitsicher abgedichtet ist.

Spätestens seit der Kernschmelze von Fukushima und der damit folgenden Energiewende der Bundesregierung, boomt die Errichtung von Photovoltaik (PV)-Anlagen. Um den Anteil weiter zu erhöhen – die Solarbranche spricht von einem Anteil von zehn Prozent bis 2020 – bieten Dachflächen vor allem auf Industrieflachbauten eine wertvolle Flächenreserve.

Ein Beispiel ist die Installation einer Großanlage auf den Dächern der Spedition Nosta im niedersächsischen Stadthagen mit einer Nennleistung von etwa einem Megawatt.

Gerade einmal vier Monate benötigten die Mitarbeiter der Ahrens Solartechnik GmbH & Co. KG, um das Solarkraftwerk zu installieren und die Dachflächen im Bereich der 600 Stahlstützen – die mit der Unterkonstruktion des Daches verschraubt wurden –  abzudichten. Die Photovoltaikanlage selbst wurde 50 Zentimeter über der Abdichtung montiert, damit sie bei einer eventuellen späteren Dachsanierung nicht demontiert werden muss. Außerdem darf die vorhandene Mineralfaser-Dachdämmung gemäß Herstellerrichtlinien nicht belastet werden – die realisierte Stützenkonstruktion war daher die ideale Lösung. 

Mit der Anlage lassen sich 700 Tonnen CO2 vermeiden

„Die Anlage ist deutschlandweit die größte Dachanlage mit Modulen des Herstellers Kyocera und gibt  920 000 Kilowatt Strom pro Jahr ab. Die produzierte Menge reicht aus, um 260 Einfamilienhäuser zu versorgen und etwa 700 Tonnen CO2- Ausstoß pro Jahr zu vermindern“, beziffert Dieter Ahrens, Geschäftsführer der Ahrens Solartechnik, die Dimension der Solaranlage. Diese geballte Energieleistung hat auch ihr Gewicht: Die 4600 Solarmodule bringen mit insgesamt 600 Stahlstützen eine zusätzliche Last von über 200 Tonnen auf die Dachfläche. 

Diese zusätzliche Dachlast und die ungeschützte Wind- exposition stellen erhöhte Anforderungen an die Stützen und die Abdichtung der Dachdurchdringung. Aufgrund jahrelanger Erfahrung mit Triflex Flüssigkunststoff vertrauen die Fachverarbeiter der Ahrens Solartechnik deshalb auf das Abdichtungssystem ProDetail. „Mit dem Produkt erreichen wir eine schnelle und dauerhafte Abdichtung, die vor allem auch für verschiedene Untergründe geeignet ist“, begründet Dieter Ahrens seine Wahl des Abdichtungssystems. Das 2-komponentige Abdichtungsharz ist tieftemperaturflexibel und haftet nahtlos auf verschiedensten Untergründen.

Rückbau, Einbau, Abdichten

Den sicheren Stand der Solaranlage bilden die 600 Stahlstützen, die mit dem Untergrund befestigt wurden. Die Solartechnik-Firma baute zunächst die Dachabdichtung bis auf die Konstruktion zurück. Dafür schnitten die Handwerker die vorhandene EPDM-Bahn auf und entfernten anschließend die Dämmung. Um die Stützen direkt auf den Stahlschienen der Hallenkonstruktion verschrauben zu können, wurden außerdem die freigelegte Dampfsperre und ein darunter liegendes Trapezblech aufgeschnitten. Ein neu eingesetztes Blech auf den Stützen ermöglichte anschließend einen dampfdichten Aufbau – wiederum bestehend aus Dampfsperre, Dämmung und Kunststoffbahn. Nach Montage der Stahlträger auf die Stützen wurden Dämmung und Kunststoffbahn wieder an die Schnittstellen angepasst und diese mit Steinklebeband abgeklebt. Für eine witterungsbeständige und unterlaufsichere Abdichtung der Dachdurchdringungen fassten die Fachverarbeiter die Fläche um die Stahlträger mit Triflex ProDetail systemkonform ein. Dafür wurde zunächst die Dachfläche mit einem Spezialreiniger gesäubert. Nach dem Anschleifen der Stahlstützen wurde das Abdichtungsharz auf der Dachfläche und an den Stützen satt vorgestrichen. Als nächsten Schritt legten die Verarbeiter das Spezialvies blasenfrei ein und deckten es mit einer zweiten Schicht ProDetail satt ab. Die Verarbeitung erfolgte frisch in frisch, das heißt im feuchten Zustand, damit sich die Schichten optimal miteinander verbinden.

Selbst sommerliche Hitze und später einsetzender Herbstregen konnten die Bauarbeiten nicht verlangsamen und erst recht nicht stoppen. Der Flüssigkunststoff lässt sich bei Hitze und Kälte gleichermaßen gut verarbeiten und ist bereits nach 30 Minuten regenfest. Deshalb konnte das Solarkraftwerk bereits nach viermonatiger Bauzeit seine Stromproduktion aufnehmen. Seitdem trägt es hoch oben auf den Dächern der Spedition Nosta zur umweltfreundlichen Energieerzeugung bei und leistet mit jedem Watt erzeugten Solarstroms einen wertvollen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen.

 

Autor


Harm Stelling ist Dachdeckermeister und Gebietsverkaufsleiter Nord-Mitte bei Triflex.

Die produzierte Strommenge der PVAnlage reicht für 260 Haushalte

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