Sanierputzsystem aus Romankalk
Bei der Modernisierung eines unter Denkmalschutz stehenden Hotelgebäudes in Dachau erneuerten die Handwerker den Putz des massiven Mauerwerks mit dem auf Romankalk basierenden Sanierputzsystem „Calsolan“, das sich besonders für den Einsatz auf feuchte- und salzbelasteten Untergründen eignet.
Nach nur achtmonatiger Umbauphase erstrahlt das zentral gelegene Anwesen unterhalb des Dachauer Schlosses in neuem Glanz. Das von Petra und Reinhard Hörmann familiengeführte Drei-Sterne-Hotel am Fuße des Dachauer Schlossbergs verfügt über elf komfortable Zimmer in dem jetzt renovierten, denkmalgeschützten Gebäude. Zusammen mit dem bisherigen Angebot bietet das Hotel seinen Gästen insgesamt 19 Zimmer. Die gesamte Einrichtung sowie die Bäder sind neu und hochwertig ausgestattet.
Das historische Bauwerk wies nach seiner langen Nutzungszeit einige Schäden auf wie abplatzende Putz- und Farbschichten, bis auf das Mauerwerk hohlliegende Putzstellen, sowie Feuchte- und Salzschäden am Sockel. Zudem stand auch die Modernisierung der Gästezimmer an. Anfang 2019 begannen die notwendigen Renovierungsarbeiten an dem zweigeschossigen, verputzten Gebäude aus Ziegelmauerwerk im Reichsformat. Eine Besonderheit war das gewählte Sanierputzsystem. Da der gepflasterte, öffentliche Gehweg bis an die verputzte Fassade reicht, entschieden sich die Verantwortlichen ganz bewusst für das auf Romankalk basierende Sanierputzsystem „Calsolan“ von Hasit.
Nach dem Abnehmen des alten Putzes und dem Auskratzen von losem Fugenmörtel führten die Handwerker der Johann Lerchl GmbH aus Großberghofen einen dreischichtigen Aufbau für die Fassade oberhalb der Sockelzone am bestehenden Gebäude aus: Spritzbewurf, Grundputz, Oberputz. Der neu ergänzte Bereich im Sockel erhielt einen zweischichtigen Aufbau aus Grundputz und Oberputz.
Hohe Feuchte- und Salzbelastung
„Calsolan“ eignet sich besonders gut auf feuchte- und salzbelasteten Untergründen. Deshalb wurde dieses Putzsystem im Bereich des Sockels bis auf eine Höhe von etwa 120 cm über Geländeoberkante gewählt. Das war im Fall des Dachauer Hotels wichtig, da die Feuchte- und Streusalzbelastung im Winter der Fassade stark zusetzen. Der natürliche hydraulische Romankalk besitzt eine hohe Feinheit und gute Haftung auf feuchten Untergründen. Zudem erhärten die beiden WTA-zertifizierten Sanierputze spannungsarm und rissfrei. Sie sind dadurch besonders beim Bauen im Bestand auf weichen und kritischen Untergründen gut einsetzbar. Gemeinsam bilden die hier verwendeten Putze ein Sanierputzsystem, das den WTA-Kriterien entspricht und trotzdem mit nur zwei Putzen auskommt. Der sehr geringe Diffusionskoeffizient trägt zudem zu einer guten „Atmungsaktivität“ des Putzgefüges bei. Aufgrund seines „Chemismus“ in Verbindung mit seiner hohen Mahlfeinheit kann beim Verarbeiten von „Calsolan“ auf einen Spritzbewurf verzichtet werden. Das Erstellen des Grundputzes ist auch bei ungünstigen Bedingungen, etwa bei kalten Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit, noch sehr gut möglich.
Vorspringender Sockel
Der vorspringende Sockel benötigte eine höhere Auftragsdicke des Sanierputzes, da das Mauerwerk hier feucht war. Bis zu 6 cm dicker Putz war teilweise über den Fugen notwendig. Die leichten und gut haftenden Frischmörtel „Calsolan Top“ und „Calsolan Por“ waren hier sehr hilfreich. Damit konnten die Handwerker bis zu 4 cm Auftragsdicke in einem Gang spritzen. Die kurzen Wartezeiten bis zur Weiterverarbeitung erlaubten einen zügigen Baufortschritt, besonders weil hier maximal nur zwei auf einander abgestimmt Putze verwendet wurden. Jeder für sich bindet zuverlässig und sicher ab. Somit erlauben sie eine zügige Fertigstellung ohne übermäßige Standzeiten.
Der abschließende Farbanstrich mit einem satten Petrol nimmt die ursprüngliche Farbgebung wieder auf und bildet zusammen mit dem verwendeten neuen Putzsystem eine dauerhafte Lösung für das historische Hotel am Fuße des Dachauer Schlossberges. Bei ihren Arbeiten setzten die Stuckateure neben „Calsolan“ auch den Kalkzementputz „653 Rapid“, den Kalkzementleichtputz „657 Rapid“, sowie die einkomponentige Reaktivabdichtung „Optiflex 1K“ von Hasit ein.
AutorDr. Klaus Fockenberg ist Freier Architekt und Freier Journalist. Er lebt und arbeitet in Waldenbuch bei Stuttgart.