Silikon ist knapp: Soudal bietet Abdichtungs-Alternativen für Fenster

Das beste Fenster mit tollen Wärmedämmwerten bringt nichts ohne die richtige Abdichtung der Bauanschlussfugen. Handwerker verwenden dazu häufig Silikon. Doch was tun, wenn es knapp ist? Hier steht eine ganze Palette alternativer Abdichtungstechnologien zur Verfügung.

Energieeffizienz ist ein großes Thema, wenn es um die Gebäudehülle geht. Fenster spielen dabei sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung eine erhebliche Rolle. Handwerker wissen, dass durch unsachgemäß ausgeführte Bauteilanschlussfugen oft hohe Energieverluste auftreten. Aus diesem Grund muss die Abdichtung der Bauanschlussfuge absolut fachgerecht geplant und umgesetzt werden. Nur dann bleibt die Energie im Gebäude und die Entstehung von Schimmel- und Feuchteschäden kann vermieden werden.

Fundiertes Materialwissen hilft, ein geeignetes Abdichtungsprodukt zu wählen und Fenster damit professionell und sicher abzudichten. Silikon muss keineswegs das Mittel der Wahl sein. Alternative Abdichtungsstoffe liegen nicht nur deshalb im Fokus, weil Silikon derzeit schon fast Mangelware ist. Unabhängig davon überzeugen qualitativ hochwertige PU-Schäume, Hybridpolymere und Folien mit ihren ausgezeichneten Eigenschaften. Soudal, der Spezialist für Abdichtungslösungen, führt durch die Silikon-Alternativen am Fenster.

Die Ein-Band-Lösung

Das multifunktionale Fugendichtband „Soudaband Pro MF1“ eignet sich hervorragend für die Abdichtung von Fenstern. Es erfüllt alle Anforderungen an die drei Fensterebenen – außen schlagregendicht, in der Funktionsebene wärme- und schalldämmend, innen luftdicht. Für den Alltag auf der Baustelle erweist es sich zudem als praktisch, dass statt drei Produkten nur eines notwendig ist. Es kann sogar bei Regen und Frost verarbeitet werden.

Ein System für alle drei Ebenen

Auch mit dem Abdichtungssystem „Soudal Window System“ (SWS) können Anschlussfugen zwischen Baukörper und Fensterrahmen sowohl in der Wetterschutz-, als auch in der Funktions- und in der Raumebene zuverlässig abgedichtet werden. Die einzelnen Komponenten sind optimal aufeinander abgestimmt. Neben Folien stehen spritzbare Dichtstoffe mit unterschiedlichen Technologien zur Verfügung – auch ohne Silikon.

Je nach Einsatzzweck kombiniert der Fachmann die entsprechenden Produkte des „Soudal Window Systems“ (SWS). Fällt seine Wahl zum Beispiel in der Außenebene auf die Folie „SWS Outside Extra“, kann er für die Funktionsebene „Flexifoam“ oder „Soudafoam X-TRA 750“ und für die Innenebene „Soudatight SP“ einsetzen. Dieselben Produkte der Funktions- und der Raumebene lassen sich mit dem Hybridpolymer „Soudatight Hybrid“ in der Außenebene kombinieren. Eine Tabelle gibt Orientierung über die Kombinationsmöglichkeiten. Weitere Infos unter: www.soudal.de/pro/das-soudal-window-system-sws

Selbstklebeband für die Außenseite

Auf der Außenseite bietet die flexible Folie „SWS Outside Extra“ für Fenster dampfoffenen, luft- und schlagregendichten Schutz. Der Handwerker kann sie entweder in einem einzigen oder in vier separaten Streifen aufbringen. Die selbsthaftende Folie wird mit der Vorderseite auf dem Fensterprofil, mit der Rückseite am Mauerwerk befestigt. Dabei sollte sie nicht zu straff auf den Rohbau geklebt werden, um Bewegungen zwischen den einzelnen Bauteilen abzufangen. Alternativ kann die Außenseite auch mit „Soudatight Hybrid“ abgedichtet werden.

PU-Schaum für die Funktionsebene

Für die Funktionsebene eignet sich der sehr flexible Polyurethan-Schaum „Flexifoam“. Er wird vollständig in den Hohlraum zwischen Fensterrahmen und Baukörper gespritzt. „Flexifoam“ kann Bauteilbewegungen bis zu 50 Prozent dauerhaft aufnehmen. Durch sein elastisches Rückstellvermögen vermeidet der PU-Schaum, dass Risse im Schaum entstehen. Auch Unebenheiten, Lücken und baubedingte Mängel im Bereich des Fensteranschlusses kann der Schaum ausgleichen, so dass eine dauerhafte Wärme- und Schalldämmung sichergestellt sind. Die EC1-Plus-Kennung belegt, dass keine schädlichen Stoffe in die Raumluft gelangen, wohngesundes Klima bleibt also erhalten. Alternativ kann auch der PU-Schaum „Soudafoam X-Tra 750“ für die Funktionsebene eingesetzt werden. Da sich PU-Schäume während des Aushärtens ausdehnen, sollten Handwerker die Fuge jedoch nur bis zu 65 Prozent ausfüllen.

Diverse Dichtmittel für die Raumebene

Der Innenbereich kann auf verschiedene Weise luft- und dampfdicht geschlossen werden, zum Beispiel mit der flüssigen Dichtfolie „Soudatight LQ“. Diese Polymerpaste wird mit dem Pinsel aufgetragen. Dabei ist es ratsam, den Fensterrahmen per Abdeckband zu schützen. Für die Abdichtung der innenliegenden Anschlussfuge können auch spritzbare Acryldichtstoffe mit einem Bewegungsvermögen von 12,5 Prozent, zum Beispiel „Acryrub SWS“ zum Einsatz kommen. Sie sind im Gegensatz zu Silikon überstreichbar.

Ausblick: Praxistipps als Serie

Fugen entstehen immer dann, wenn verschiedene Bauteile und deren Materialien aufeinandertreffen. Ihre fehlerfreie Abdichtung ist das A und O.  bauhandwerk zeigt gemeinsam mit Soudal konkrete Praxistipps zu verschiedenen Abdichtungsverfahren.

So kommt es bei der Fensterabdichtung nicht nur auf die Wahl eines passenden Dichtstoffs an. Damit das Haftverhalten stimmt, muss unter anderem eine Dreiflankenhaftung vermieden werden. Worauf dabei zu achten ist, erfahren Sie in unserer Serie.

Auch im Sanitärbereich müssen Fugen sorgfältig abgedichtet werden. Rund um die Dusche und Badewanne entsteht neben Wasserdampf auch Spritzwasser. Bei Dichtungsmängeln dringen diese in die Bausubstanz ein und schädigen sie. Wie  das konsequent vermieden wird, erklären die Experten von Soudal.

Im Trockenbau und Ausbau ist das Thema Verfugen ebenfalls elementar, insbesondere bei den Ecken und Anschlüssen zwischen Wand, Boden und Decke. Auch hierzu gibt es konkrete Umsetzungstipps inklusive geeigneter Dichtstoffe.

Autor

Alexander von Vulté ist Leiter des Marketings und des Technischen Service bei Soudal.

Weltweite Engpässe bei Silikon

Der Rohstoffmangel auf den internationalen Märkten wirkt sich auch auf die Produktion von Silikon aus. Siliziummetall, der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Silikonpolymeren und Silikonölen, ist aktuell kaum noch erhältlich. Die Folgen sind deutliche Preisanstiege und Lieferschwierigkeiten von Silikonprodukten. Das betrifft die gesamte Bauchemie. Der führende Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal empfiehlt Handwerkern, auf alternative Technologien auszuweichen und rät von Hamsterkäufen ab.

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