Traumhafter Trockenbau

Seit März 2014 stehen den Besuchern der Taunus Therme in Bad Homburg weitere 800 m2 Nutzfläche

zur Verfügung. Hier beeindruckt ein orientalisches Hamam-Paradies durch seine aufwendige Gestaltung, die fast ausschließlich in Trockenbauweise ausgeführt wurde.

Asiatische Bauformen und Gestaltungselemente im Stil fernöstlicher Kulturen – schon beim Entwurf der ersten Wellnesslandschaft in seiner „Quelle der Gesundheit“ bewies Werner Wicker, Inhaber und Betreiber der Taunus Therme, sein Gespür für das besondere Erlebnis. Im neuen Erweiterungsbau hingegen befindet man sich mitten in der Farben- und Formensprache der Welt von 1001 Nacht. Eine Besonderheit des Bauprojektes lag darin, dass Eigentümer Werner Wicker nicht nur als Bauherr agierte, sondern auch deren Gestaltung mit viel Liebe zum Detail selbst übernahm. Die beeindruckende Formenvielfalt, aber auch die großen Differenzen von Temperatur und Luftfeuchte stellten dabei hohe Anforderungen an die eingesetzten Materialien und machten einen Ausbau mit speziellen Trockenbaulösungen erforderlich.

Extrem feuchtebeständiger Trockenbau

Für die aufwendige Raumgestaltung des Hamam-Paradieses kamen daher ausschließlich Materialien in Frage, die diesen Anforderungen langfristig stand­halten können. Im neuen Anbau der Taunus Therme liegen die Temperaturen zwischen 30 °C bis 55 °C bei hoher relativer Luftfeuchte.

Bei den in Trockenbauweise errichteten Wand- und Deckenbekleidungen fiel die Wahl auf die glasvliesummantelte Spezialplatte „LaHydro“ von Siniat. Mehrere 1000 m2 der besonders robusten Platte wurden im Hamam-Paradies verbaut. „Wir konnten ,LaHydro‘ vor Ort sehr gut verarbeiten. Sie lässt sich problemlos an die räumlichen Gegebenheiten anpassen, ist jedoch deutlich robuster als andere Gipsplatten,“ so der ausführende Trockenbaufachunternehmer.

Einfache Montage der Formteile

Die Formteile für Kuppeln, elliptische und runde Deckenfeldern sowie die vielen weiteren raumbildenden Gestaltungselemente wurden werkseitig vorgefertigt. Dies gilt auch für notwendige Gehrungsschnitte an den Plattenkanten, wie sie unter anderem am großen Sternenhimmel des Hamam-Zentrums zu finden sind. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 5,20 m und wurde aus 33 Formteilen gefertigt. 16 Kreisabschnitte aus jeweils zwei Segmentteilen bilden die Rundung, ein kleiner Kreisring schließt die Öffnung an der Oberseite ab. Übergänge an Plattenstößen sowie Bewegungsfugen können dank des geringen Schwind- und Quellmaßes und der minimalen Verformung der „LaHydro“ auch in stark feuchtigkeitsbeanspruchten Einbausituationen mit sehr geringem Abstand ausgeführt werden. Oberflächen wirken somit besonders eben. Auch Plattenausschnitte in freier Formenwahl und Öffnungen für Lichtauslässe sind umsetzbar.

Die Vorfertigung der einzelnen Formteile bedeutet eine große Arbeitserleichterung auf der Baustelle. Die Gestaltungsvorgaben der Planer, im Idealfall CAD Zeichnungen, werden in den Werken der Firma Siniat für die entsprechenden Bauteile herangezogen. Die CAD-Informationen werden in für die CNC-Fräsung lesbare Daten umgewandelt. So können sie von der Maschine in millimetergenaue Formen umgesetzt werden. Die Dimensionierung der einzelnen Elemente richtet sich nach deren Gewicht. Jedes Formteil wird so gefertigt, dass es für zwei Monteure einfach zu handhaben ist. So können sämtliche Teile schnell und problemlos vor Ort eingebaut werden.

Siniat bietet seine Trockenbauprodukte als vollständige Systemlösung an, inklusive des zur Verarbeitung notwendigen Zubehörs, wie korrosionsgeschützte Unterkonstruktionen und passende Spachtelmassen. Die Verspachtelung der Plattenfugen erfolgte mit der
optimal auf die Platte abgestimmten Spachtelmasse „Pallas hydro“. Ihr Füllverhalten mit geringem Schwund und die kurze Trocknungszeit stellen ein reibungsloses Arbeiten sicher. In Verbindung mit Standard-Glasfaserbewehrungsstreifen vermindert diese Anwendung die Gefahr der Rissbildung und garantiert eine optimale Haftung.

Korrosionsgeschützte Unterkonstruktion

Für die Wahl der passenden Unterkonstruktion von Unterdecken in Schwimmbädern spielen im Vergleich zur Beplankung nicht nur die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit eine Rolle. Insbesondere der Chlorid-Gehalt der Luft, der durch die Verdampfung des zur Desinfektion mit Chlor versetzten Beckenwassers entsteht, sowie die erhöhte Salzkonzentration in der Luft steigern die Korrosionsgefahr deutlich. Dies gilt für Schrauben und Dübel ebenso wie für Unterkonstruktionen aus Metallprofilen. In der Taunus Therme verwendeten die Handwerker als Unterkonstruktion verzinkte Stahlprofile mit einer zusätzlichen organischen Beschichtung. Der Korrosionsschutz ist für als C5 eingestufte Umgebungstemperaturen, also mit erhöhter relativer Luftfeuchte und erhöhtem Sole- und Chloridgehalt der Luft, geeignet. Alle erforderlichen Bauteile inklusive der gebogenen Profile wurden werkseitig beschichtet. Die Handwerker bearbeiteten nur  die Schnittkanten vor Ort nach. Die Befestigung der Platten erfolgte mit den für „LaHydro“ vorgesehenen korrosionsgeschützten Gipsplattenschrauben.

Autorin

Christel Biendara ist Leiterin Marketing & Kommunikation bei der Siniat GmbH in Oberursel.

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