Vorspringende Bauteile sicher verwahren
Gesimse, Erker oder Vordächer: Vorspringende Bauteile sind insbesondere an historischen Bauten aus Naturstein schädigenden Umwelt- und Witterungseinflüssen in besonderem Maße ausgesetzt. Bei der Einkleidung solcher Bauteile hat sich der Werkstoff Walzblei bewährt, der besonders flexibel und lange haltbar ist.
Gesimse, Erker oder Vordächer: Vorspringende Bauteile sind insbesondere an historischen Bauten aus Naturstein sind sehr anfällig. Wetterextreme, atmosphärische Schadstoffe und saurer Regen setzen ihnen kräftig zu. Besonders flach geneigte Flächen erfordern zusätzlichen Schutz, denn hier hält sich Feuchtigkeit am längsten. Bei Frost können Teile der Oberfläche abplatzen. Zudem bilden sich auf nassem Mauerwerk leicht Moose und Flechten, die organische Säuren absondern und damit Bauteile zusätzlich angreifen.
Es ist wichtig, vorspringende Bauteile von vornherein langfristig zu schützen. Hierfür hat sich der Werkstoff Walzblei bewährt. Das Baumetall zeichnet sich durch ein hohes Eigengewicht und eine leichte Verformbarkeit aus. So lassen sich ganz unterschiedliche Bauteile flexibel und zuverlässig damit verwahren.
Verlegung der Bleibleche
Die Verlegung der Bleibleche folgt klaren Verarbeitungsregeln. Zunächst muss man sicherstellen, dass die Oberfläche zur Abtropfseite ein Gefälle hat. Bleibleche sollten grundsätzlich eng am Untergrund aufliegen, um eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten. Kleine Unebenheiten lassen sich mit Reparaturmörtel beheben. Andernfalls kommt eine Sperrholzplatte als Deckunterlage in Betracht. Falls Feuchtigkeit aus angrenzenden Bauteilen eindringen kann, muss die Holzschalung zusätzlich mit einer Trennschicht geschützt werden.
Für die Wahl der Ausführungstechnik sind drei Faktoren maßgeblich: die Tiefe des Vorsprungs, das Gefälle zur Abtropfseite und die Lage zur Hauptwetterrichtung. Kleine Gesimse bis zu rund 200 mm Tiefe werden in der Regel einteilig mit seitlicher Überlappung verwahrt. Bei sehr geringem Gefälle oder starker Wetterexposition empfiehlt sich eine zweiteilige Ausführung mit Überhangstreifen. Als Verbindung ist ein einfacher Liegefalz oder ein beidseitig eingefalzter Abdeckstreifen ratsam. Mittlere Gesimse mit einer Tiefe zwischen 200 und 450 mm muss man grundsätzlich zweiteilig mit Überhangstreifen verwahren. Zudem sollte eine wandseitige Aufkantung von rund 75 mm erfolgen. Bei großen Gesimsen mit einer Tiefe über 450 mm sind zusätzliche Befestigungen erforderlich, um die Abdeckung dauerhaft zu sichern. Hierzu kommen Nagelreihen, Verschraubungen, Anpressschienen oder zusätzliche Hafte in Betracht. Je nach Tiefe und Gefälle des Vorsprungs muss der Handwerker eine passende Befestigungsart wählen. In Anschlussfugen wird Bleiwolle eingestemmt. So lassen sich unter Einsatz von Walzblei alle erdenklichen Vorsprünge sicher verwahren.
Autor
Kai Christian Busch ist Fachautor der Agentur conovo media in Köln und dort für die Themen Immobilien, Bauen und Wohnen zuständig.