WDVS-Befestigung mit Klebeankern
Haftzugtests haben ergeben, dass geklebte WDV-Systeme eine höhere Festigkeit als gedübelte aufweisen. Deshalb werden EPS-Dämmplatten seit Jahren nur noch verklebt. Auf Altputz mussten bisher jedoch zusätzlich Dübel eingesetzt werden. Der Klebeanker kombiniert die Vorteile beider Verfahren.
Bei der Befestigung des WDV-Systems an der Fassade können bei der herkömmlichen Verdübelung Wärmebrücken entstehen. Weiterhin kann es aufgrund von Temperaturunterschieden zu Dübelabzeichnungen in der Fassade kommen. Dieser Effekt entsteht durch die Tauwasserbildung an den „kälteren“ Dübeln. Mit dem Klebeanker gibt es diese Auswirkungen aufgrund der direkten Befestigung im Mauerwerk nicht. Das heißt: Der Klebeanker durchdringt nicht – wie bei der Verdübelung – den Dämmstoff, dieser bleibt „unversehrt“.
Bei der Montage wird der Klebeanker vom Handwerker im tragfähigen Untergrund verankert und vor dem Verkleben der Dämmplatten mit Klebespachtel versehen. Vor dem Setzen des Klebeankers muss jedoch erst das Sockel-Aufsteckprofil aus PVC befestigt werden. Die PVC-Winkel werden im Abstand von 30 cm an die Wand geklebt. Danach kann der Handwerker die Platte ansetzen. Noch vor der Armierung sollte das Aufsteckprofil eingebracht werden – es minimiert Wärmebrücken. Das Verlegeraster wird anschließend vom Handwerker entweder mit der Schlagschnur oder mit dem Ankerlot bestimmt. Die Klebeanker sollten im Raster von maximal 40 x 40 cm in der Fläche und maximal 10 cm horizontal vom Sockelprofil und vertikal von den Gebäudekanten entfernt gesetzt werden. Anschließend wir an den Kreuzungspunkten des Rasters mindestens 10 cm tief ins Mauerwerk gebohrt. Dann werden die Klebeanker in die Bohrlöcher eingesetzt und die Kunststoffnägel eingeschlagen. Unmittelbar vor dem Verkleben der Dämmplatten werden auf die versetzten Klebeanker etwa 1 bis 2 cm dicke Klebepunkte aufgebracht. Die Verklebung der Dämmplatten erfolgt anschließend nach der Rand-Wulst-Punkt-Methode nass in nass mit den angeworfenen Klebepunkten. Die Klebeflächenpunkte bieten dabei zusätzliche Haftungspunkte für die Dämmplatten. Falls erforderlich, müssen die Platten zur Erzielung einer ebenen Oberfläche anschließend abgeschliffen werden. Danach wird der Klebespachtel mit einem rostfreien Zahnspachtel aufgetragen und das Textilglasgitter darin eingebettet. Nach dem Auftragen der Grundierung und einer Standzeit von mindestens 24 Stunden wird als letzter Arbeitsschritt der Strukturputz aufgebracht.
Vorteile
Die Vorteile der Befestigung mit Klebeankern liegen auf der Hand: Diese Art der Befestigung erlaubt eine Dübellänge für alle Dämmstoffe, egal ob der Handwerker 100, 160 oder 200 mm dicke Dämm-platten verarbeitet. Die Kosten für den Dübel bleiben gleich. Zudem erlaubt der Klebeanker das Verkleben der Dämmplatten unmittelbar nachdem er gesetzt wurde – das spart Zeit. Ein weiterer Vorteil ist die einfache und sichere Handhabung (man sieht, wo der Klebeanker gesetzt wird). Und schließlich gibt es nach ausgeführter Arbeit keine Dübelabzeichnungen, da der Klebeanker direkt ins Mauerwerk gesetzt wird und den Dämmstoff nicht durchdringt. Ergänzt wird das hier beschriebene, von Baumit Bayosan entwickelte System durch ein so genannte Klimafassade (siehe Kasten auf der gegenüberliegenden Seite) und den Nanoporputz des Herstellers beziehungsweise die Farbe, die für eine wertbeständige und langlebige Fassade sorgen.
Durch den Einsatz der Nanotechnologie ist es gelungen, den Nanoporputz mit Eigenschaften auszustatten, welche die Fassadenoberfläche vor verschiedenen Verunreinigungen schützen. Die Oberfläche des Nanoporputzes besitzt nämlich nur eine geringe elek-
trostatische Ladung und zudem auch mikroskopisch glatt, so dass sich Schmutz-partikel nur schwer festsetzen können.