WDVS-Fassaden mit Splittbeschichtung
Für die Gestaltung moderner Fassaden mit einer haltbaren Splittbeschichgung muss der Handwerker spezielle Gesteinsmischungen und andere Materialien manuell in eine Trägermischung schleudern, wo sie besonders robuste Oberflächen bilden. Wie das auf der Baustelle im Detail funktioniert, zeigt dieser Beitrag.
Hochwertige gestalterische Lösungen für die Fassade erfordern nicht nur eine sorgfältige und systemgerechte Ausführung, sondern immer häufiger auch den routinierten Umgang mit neuen und zum Teil unkonventionellen Verarbeitungstechniken. Das in seiner Art in Deutschland einzigartige Fassadendämmsystem Alprotect Spar Dash (englisch für „geschleuderter Kiesel“) von alsecco ist so ein Fall:
Als Schlussbeschichtung werden bei diesem WDV-System überwiegend Gesteinsmischungen vor Ort in eine spezielle Trägerschicht geworfen. Dadurch entstehen optisch markante, zugleich aber auch robuste und widerstandsfähige Oberflächen. Nach den von der europäischen Zulassungsbehörde EOTA formulierten Prüfkriterien sind die Oberflächen dieses Fassadendämmsystems in die höchste Beanspruchungskategorie eingestuft.
Verarbeitung mit zwei Komponenten
Die Verlegung und Befestigung der Dämmplatten erfolgt gemäß den Verarbeitungsrichtlinien des WDV-Systems. Es besteht hinsichtlich der Oberflächenbestandteile aus zwei Komponenten: Zum einen aus der Trägerschicht, dem Spar Dash Receiver, zum anderen aus Gesteinsmischungen, den Spar Dash Chippings.
Die erste Armierungsschicht wird aus dem Spar Dash Receiver hergestellt, in den ein systemzugehöriges Glasfasergewebe eingebettet wird. Je nach Korngröße der Chippings muss der Handwerker die Armierung in einer Schichtdicke von 5 bis 9 mm ausführen. Nach der Trocknung dieser Armierungsschicht wird eine zweite Lage Spar Dash Receiver aufgetragen und mit einer Zahnkelle durchgekämmt. Die Dicke dieser Schicht beträgt etwa 50 Prozent der größten Korngröße der Gesteinsmischung.
Der letzte Arbeitsschritt erfordert vom Handwerker besondere Geschicklichkeit und auch Routine in der Ausführung: Mit der Schaufel und einem eleganten Armschwung werden die Spar Dash Chippings in den noch feuchten Receiver eingeworfen. Dabei erfolgt die Verarbeitung bei großen Flächen diskontinuierlich. Das heißt: Es darf nur so viel Receiver auf die Fläche aufgetragen werden, wie vor der einsetzenden Trocknung mit der Gesteinsmischung belegt werden kann.
Gestaltungsvarianten
Unterschiedliche Farbmischungen durch verschiedene Gesteinsmischungen, variable Korngrößen und die Möglichkeit der Beimischung weiterer Materialien wie zum Beispiel farbiges Glas eröffnen dem Handwerker bei der Ausführung der Arbeiten zahlreiche Gestaltungsvarianten. Auch die Trägerschicht kann eingefärbt und so auf die jeweilige Gesteinsmischung abgestimmt werden.
Schutz für belastete Fassaden
Als zuverlässige und dauerhafte Beschichtungen haben sich die besplitteten Oberflächen für Sockel-, Eingangs- und Durchgangsbereiche erwiesen – also dort, wo Fassaden nicht nur durch Wind und Wetter, sondern zusätzlich auch mechanisch durch angelehnte Fahrräder, Bälle, Umzüge, Tritte oder andere Einwirkungen stark beansprucht werden. Eine weitere, architektonisch wie bauphysikalisch interessante Alternative ist die Sanierung von Waschbeton-Fassaden aus den 1960er und -70er Jahren. Das WDV-System erlaubt es nämlich, die charakteristische Oberflächenstruktur in zeitgemäßer Form und Funktion mit der besplitteten Beschichtung erneut aufzugreifen und neu zu interpretieren. So kommt das System vor allem für die Gestaltung von öffentlichen Gebäuden, und hier insbesondere von Schulen, zum Einsatz.
Kombination mit anderen Fassadenbaustoffen
Aufgrund seiner filigran strukturierten und zugleich widerstandsfähigen Oberfläche bietet sich das neue WDV-System nicht nur als Lösung für die Ausführung der gesamten Fassadenfläche, sondern auch für die Akzentuierung von Teilflächen an. So können Handwerker Fassaden aus Putz, Keramik, Metall oder Holz ideal mit den besplitteten Fassadenflächen kombinieren.