Wiedereröffnet: Palmenhaus im Park Schloss Pillnitz
Das große Palmenhaus im Park von Schloss Pillnitz bei Dresden wurde 1859 erbaut. Es galt seinerzeit als das größte ganz aus Gusseisen bestehende Gewächshaus Deutschlands. Die damals sehr moderne Bauweise aus einer vorgefertigten Stahlguss-Konstruktion basierte auf dem Vorbild der 1830 gebauten Gewächshäuser in Birmingham und dem berühmten Kristallpalast von Joseph Paxton, der anlässlich der Weltausstellung in London 1851 errichtet wurde. Den Bau des zweiflügeligen Gewächshauses im Schlosspark Pillnitz hatte man damals in drei Phasen gegliedert: Zunächst errichtete man den südlichen Flügel (niederes Haus), 1860 den Mittelbau und ein Jahr später den nördlichen Flügel (oberes Haus).
Nach dem Zweiten Weltkrieg unterlag die gesamte Anlage enormen Veränderungen, da es nicht mehr möglich war, diese entsprechend zu pflegen und die Gewächshäuser, die zum Teil im Krieg beschädigt worden waren, zu beheizen. Zwischen 1951 und 1952 rekonstruierte man das Palmenhaus. Dabei wurde die innere zweite Verglasung entfernt. Schon ein Jahrzehnt später konnte das baufällig gewordene Palmenhaus nicht mehr genutzt werden. 1969 ließ man es bauaufsichtlich sperren und gab es einem fast 20-jährigen Verfall preis. 1991 begannen nach zahlreichen Diskussionen die Sanierungsarbeiten und Teilerneuerungen am Gebäude. Diese dauerten bis 1994. Über die Hälfte der Bauteile musste dem Original entsprechend nachgegossen, zum Teil auch durch Schweißen saniert werden. Auch die Kittverglasung führten die Handwerker originalgetreu aus. Im November 2007 begannen erneut umfangreiche Bauarbeiten, die mit der Eröffnung des Palmenhauses Ende März dieses Jahres ihren Abschluss fanden. Über zwei Millionen Euro investierte der Freistaat Sachsen in die Sanierung und den angrenzenden Park unter der Projektleitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Weitere Fotos vom Palmenhaus finden Sie im Internet am Ende dieser Meldung unter www.bauhandwerk.de