Das Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld wurde saniert und modernisiert
Das nach Plänen des Architekten und Bauunternehmers Hugo Koch in Krefeld erbaute Kaiser Wilhelm Museum öffnete 1897 seine Pforten für kunst-interessierte Besucher – ein Jahrzehnt nach dem ebenfalls im Stil der italienischen Renaissance in Braunschweig erbauten Herzog Anton Ulrich-Museum, dem ältesten Kunstmuseum Deutschlands.
Schon wenige Jahr nach der Eröffnung wurde über eine Erweiterung nachgedacht, die 1912 fertiggestellt war. Ende der 1960er Jahre wurde das Museum grundlegend saniert und modernisiert. Der für die damalige Zeit typische Umgang mit der Bausubstanz hatte zur Folge, dass im Inneren des Gebäudes kaum mehr etwas von der ursprünglichen Architektur zu sehen war. In der Folgezeit kamen weitere bauliche Veränderungen hinzu, das Dach wurde undicht, die Haustechnik war veraltet (zum Beispiel fehlte eine Klimaanlage). Infolgedessen wurde das Museum 2010 geschlossen. Zwei Jahre später begannen die Bauarbeiten. Im Zuge der dreieinhalb Jahre dauernden, 17,7 Millionen Euro teuren Generalsanierung wurde das Gebäude vom Keller bis zum Dach grundlegend saniert und gemäß internationalen Museumsstandards für Klima und Sicherheit ausgestattet. Dafür, dass der Umgang mit dem Bestand behutsam und denkmalgerecht erfolgte, sorgte das im Umgang mit historischen Bauten erfahrene Berliner Büros Brenne Architekten. Je nachdem, was die Handwerker und Restauratoren vorfanden, restaurierten oder rekonstruierten sie oder schufen Bauteile neu. So treffen im Museum freigelegte Originale der Jahrhundertwende auf moderne Zutaten und Technik. Im Zuge der Umbau- und Sanierungsarbeiten wurde die ehemals offene Treppenanlage aus Gründen des Brandschutzes mit einer Decke geschlossen, so dass im ersten Obergeschoss ein neuer Ausstellungsraum entstand. Eine großflächige dreigeteilte Lichtdecke sorgt hier nun für die Beleuchtung. Links und rechts des Haupteingangs führen zwei neue zweiläufige Treppen nun in die Höhen. Einheitlich hohe Durchgänge schaffen in der Ausstellung neue Sichtachsen. An den Fensterseiten montierten die Handwerker verspringende Wandverkleidungen, hinter denen die Technik für die Klimatisierung verschwindet. Neue Fenster, die für den Wärme- und Einbruchschutz sorgen, stehen innen vor den alten originalen Fenstern. Eine Besonderheit ist in dem vor einem Jahr wiedereröffneten Museum sicher das im zweiten Obergeschoss im so genannten Marmorsaal freigelegte Wandgemälde „Lebensalter“ von Thorn Prikker, das der zu Beginn der 1930er Jahre verstorbene niederländische Künstler 1923 in Secco-Technik vor Ort schuf.
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