Fineo-Glas kombiniert mit historisierenden Scheiben an der Fassade beim Hotel „The Noblemen“ in Amsterdam

Das Vakuumglas Fineo wurde im Amsterdamer Luxus-Boutiquehotel „The Noblemen“ eingebaut. Es ­wurde mit einem Restaurierungsglas kombiniert, um die typische gewellte Oberfläche zu erzielen. Das Vakuum ist dauerhaft dicht zwischen zwei Scheiben versiegelt.

Hinter der eher strengen Fassade des „The Noblemen“ verbirgt sich eines der aufsehenerregendsten Luxus-Boutiquehotels Amsterdams
Fotos: Fineo

Hinter der eher strengen Fassade des „The Noblemen“ verbirgt sich eines der aufsehenerregendsten Luxus-Boutiquehotels Amsterdams
Fotos: Fineo
Das hauchdünne Fineo-Vakuumisolierglas war beim Umbau des Luxus-Boutiquehotels „The Noblemen“ in Amsterdam aus dem 17. Jahrhundert nicht nur aus Sicht des Denkmalschutzes ein wichtiger Baustein des Sanierungskonzepts. Dem Besitzer Niels Zandbergen geht der Komfort seiner Gäste über alles. Mit einer thematischen Hommage an das goldene Zeitalter der Niederlande macht er den Aufenthalt endgültig zu einem einzigartigen Erlebnis.

Amsterdam zählt fast 9800 nationale und städtische Denkmäler. Das Stadtzentrum mit dem ­weltberühmten Grachtengürtel und den typischen Giebelhäusern steht seit 1999 sogar als Ganzes unter Denkmalschutz und ist seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe. Auch das Backsteinhaus mit Halsgiebel und Mittelrisalit an der Leidsegracht 14 reiht sich in das Häuserensemble im Stil des holländischen Klassizismus ein. Dass sich hinter der eher strengen Fassade des 2021 von Niels Zandbergen eröffneten „The Noblemen“ eines der ­aufsehenerregendsten Luxus-Boutiquehotels der Stadt verbirgt, bleibt auf den ersten Blick verborgen.

Berühmte Amsterdamer Persönlichkeiten

Jedes der 13 Zimmer ist einer berühmten Amsterdamer Persönlichkeit, die in der Gegend um die Leidsegracht gelebt oder gewirkt hat, gewidmet. Hier die Hommage an den Maler Rembrandt
Foto: Fineo

Jedes der 13 Zimmer ist einer berühmten Amsterdamer Persönlichkeit, die in der Gegend um die Leidsegracht gelebt oder gewirkt hat, gewidmet. Hier die Hommage an den Maler Rembrandt
Foto: Fineo
Das 17. Jahrhundert ist heute im Zusammenhang mit den Niederlanden als Goldenes Zeitalter bekannt. Das kleine Land war zu einer Weltmacht aufgestiegen, um 1670 segelten etwa 15 000 Schiffe im Auftrag der jungen Republik. Im Zuge dieses wirtschaftlichen Booms erlebten Architektur, Wissenschaften und Kunst einen beispiellosen Aufschwung, die religiöse Toleranz zog Menschen aus aller Herren Länder an. Der erste ­Besitzer des im Jahr 1663 erbauten Giebelhauses war der Marseiller Marmorhändler Isaac Foucquier, der wie viele Kaufleute durch den internationalen Handel reich geworden war. Teile der originalen Marmorböden sind erhalten geblieben.

Der Name und das gestalterische Konzept des „The Noblemen“ gehen auf  berühmte Amsterdamer Persönlichkeiten zurück, die in der Gegend um die Leidsegracht gelebt oder gewirkt haben. Jedes der 13 Zimmer ist einem von ihnen gewidmet und wurde unter der kreativen Führung des Designers Stef van der Bijl mit ausgesuchten Antiquitäten und fast musealen Anspielungen auf den jeweiligen „Nobleman“ ­gestaltet. Im Rembrandt-van-Rjin-Raum taucht man nicht nur in die Historie des berühmten Malers ein, sondern auch in stilvollen Luxus – inklusive freistehender Kupferbadewanne. In einer Ecke ist ein kleines Malerstudio aufgebaut, eine Vitrine zeugt von seiner Sammel­leidenschaft, die ihn am Ende ruinieren sollte.

Damals wie heute waren die Bauplätze an den ­Grachten begehrt und teuer, daher wurden Steuern für die Gebäudebreite entrichtet. Also baute man die Häuser schmal, hoch und lang. Nach hinten schlossen sich meist ein Treppenhaus, ein Hinterhaus und ein kleiner Garten an.

Hoher Dämmwert als Basis für sommerliche Kühle

Die Verglasung musste sehr genau ausgemessen werden und wurde dann in der Fabrik nach Maß gefertigt
Foto: Fineo

Die Verglasung musste sehr genau ausgemessen werden und wurde dann in der Fabrik nach Maß gefertigt
Foto: Fineo
Um in dem bereits bestehenden Hotel den hohen Komfort zu schaffen, den er sich vorstellte, mussten Zandbergen und sein Team viele Änderungen vornehmen. „Wir wollten keine Klimaanlage haben, sondern eine natürliche und entspannte Atmosphäre in den Zimmern schaffen“, erklärt er. „Da keine Gebläse in ­Frage kamen, haben wir uns für eine Fußbodenkühlung entschieden.“

Allerdings erfordert diese natürliche Form der Kühlung eine gute Wärmedämmung, da sie sonst nicht effizient arbeiten kann und insbesondere an heißen Tagen extrem viel Energie benötigt. „Ein wichtiger Baustein war für uns in diesem Zusammenhang das hauchdünne Fineo- Isolierglas. Bei 6,5 mm Dicke hat es mit 0,7 den gleichen Dämmwert wie eine Dreifachverglasung mit einer Dicke von 32 mm. Neben seinen guten thermischen Eigenschaften besitzt es darüber hinaus eine hervorragende Schalldämmung bis 30 dBA“, erklärt Edwin van Westen, Niederlassungsleiter des ausführenden Bauunternehmens ToekomstGroup.

Maßfertigung für denkmalgeschützte Fensterrahmen

Ob Holland, Belgien, Deutschland oder Frankreich, aus dem Denkmalstatus ergeben sich in der Regel überall in Europa die gleichen Herausforderungen für die Fensterrestauration. Den Denkmalbehörden geht es vor allem um den Erhalt der originalen Bausubstanz. Sollte es nicht möglich sein, die Bestandsverglasung zu bewahren, muss mindestens der Original­eindruck der Fassaden rekonstruiert werden.

Durch die geringe Dicke wurde das Fineo-Glas ohne Fräsen unmittelbar in den Falz eingesetzt
Foto: Fineo

Durch die geringe Dicke wurde das Fineo-Glas ohne Fräsen unmittelbar in den Falz eingesetzt
Foto: Fineo
Allerdings sind sich auch die strengsten Denkmalschützer der Tatsache bewusst, dass eine sinnvolle und wirtschaftliche Gebäudenutzung mit einer energetischen Sanierung einhergehen muss. Für die Bestandsfenster heißt der Kompromiss in der Praxis meist: reparieren und energetisch ertüchtigen statt rekonstruieren. Handelt es sich bei der Verglasung nicht um historisch besonders bedeutendes, mundgeblasenes Zylinderglas oder frühes Ziehglas, wird daher in den meisten Fällen eine neue Isolierverglasung eingesetzt. Jedoch muss sie ohne Eingriffe in die Fensterkonstruktion in die bestehenden Fensterrahmen eingepasst werden, sofern auch diese unter Schutz stehen.

Für die Grachtenhäuser in Amsterdam gilt die Vor­gabe, dass gezogenes Glas gegenüber Floatglas bevorzugt wird, sofern nicht ursprünglich Floatglas verwendet wurde. An der Straßenfassade des „Noblemen“ wurde das Fineo-Vakuumisolierglas mit einem ­Restaurierungsglas kombiniert und man sieht im Vorbeigehen die typische, gewellte Oberfläche.

Viele schiefe Fenster

„Eine echte Herausforderung waren außerdem die ­vielen schiefen Fenster im Gebäude“, so Edwin van Westen. „Die Verglasung musste sehr genau ausgemessen werden und wurde dann in der Fabrik nach Maß gefertigt. Das Ergebnis war beeindruckend. Durch die geringe Dicke konnten wir das Fineo-Glas unmittelbar in den Falz einsetzen, ohne ihn fräsen zu müssen. Damit wurden viele Arbeitsstunden eingespart.“

„Mit Fineo wurde eine nachhaltige Wahl für viele Jahrzehnte getroffen“, bestätigt Roland Skomda, Fineo-Vertriebsleiter in der DACH-Region. „Da das Vakuum dauerhaft dicht zwischen zwei Scheiben versiegelt ist, behält es seine Wärmedämmleistung über die ­gesamte Nutzungsdauer von mindestens 60 Jahren. Wir produzieren Fineo ausschließlich in Belgien und können als einziger Anbieter eine ETA-Zertifizierung sowie eine 20-Jahres-Garantie vorweisen.“

Autorin

Céline Pibouleau ist Marketingleiterin bei Fineo by AGC in Louvain-la-Neuve in Belgien.

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