Farbige Wandgestaltung im Foyer der LWL-Klinik in Münster als Kunstobjekt

Auf dem Gelände der LWL-Klinik Münster entstand nach Plänen von Helmut Gesmann ein Ersatzneubau. Das Foyer des Gebäudes empfängt die Besucher mit der Wandarbeit „Lichtung“ der Künstlerin Caroline Bayer.

Das an der Hauptzufahrt zur Klinik gelegene neue Hauptgebäude gibt der LWL-Klinik Münster ein neues Gesicht, fügt sich aber zugleich in die Parklandschaft ein. Der dreigeschossige Neubau besteht aus zwei Riegelbaukörpern, die mittig durch einen weiteren verbunden sind. Durch diese Gebäudestruktur entstanden zwei großzügige, begrünte Innenhöfe. Der Zugang zu den fünf Klinikstationen erfolgt über den Verbindungsbaukörper, ausgehend vom weiträumigen Foyer im Erdgeschoss. Nicht nur durch das architektonische Konzept, sondern auch durch die Innengestaltung gelingt es, die Natur der Parklandschaft in das Gebäude einfließen zu lassen. So empfängt der von der renommierten Künstlerin Caroline Bayer gestaltete Eingangsbereich die Besucher nicht nur mit einer klaren architektonischen Struktur, sondern auch mit einer Wandinstallation, die das Architekturkonzept des Krankenhausneubaus mit ihrer sanften, naturbezogenen Ästhetik und zurückhaltender Farbigkeit erfahrbar macht.  

Auslobung eines Kunstwettbewerbs

Für die Gestaltung des Eingangsbereichs hatte die LWL-Klinik Münster einen beschränkten Einladungswettbewerb ausgeschrieben. „Dies resultierte aus dem Wunsch, dem Neubau etwas hinzuzufügen, das über die reine Funktionalität hinausgeht. Etwas Schönes, das ins Auge fällt und die Sinne berührt. So entschieden wir uns für einen Wettbewerb und luden dazu sechs Künstlerinnen und Künstler ein, die die Fachjury zuvor aus den vorgeschlagenen Kandidaten ausgesucht hatte und baten sie darum, einen Entwurf zu erarbeiten“, erklärt Prof. Dr. Thomas Reker, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Münster.

 

Mit Fingerspitzengefühl zur Wandgestaltung

Die Art des Kunstobjekts war den Künstlern freigestellt, jedoch sollte die Arbeit dauerhaft mit dem Gebäude verbunden sein. Caroline Bayer, so die Jury, „überzeugte mit ihrer ästhetisch ansprechenden Raumgestaltung, die in einer nachvollziehbaren künstlerischen Auseinandersetzung mit den historischen Gegebenheiten des Klinikkomplexes entwickelt wurde.“ Die Zeichnungen und Installationen der in Berlin lebenden Künstlerin binden das direkte Umfeld des Ausstellungsraums und andere konkrete Orte und Stellen mit ein. „An der LWL-Klinik Münster hat mich besonders die historische Parkanlage fasziniert. Von den Anfängen in 1856 als Kloster bis heute wurde der Park immer größer. Heute ist er ein wunderschöner Landschaftspark mit altem Baumbestand. So habe ich mich in meiner Entwurfsarbeit auf die Geschichte des Parks der Klinik fokussiert“, erläutert Caroline Bayer ihre Herangehensweise.

In ihrer Recherche verglich die 1973 im rheinländischen Stolberg geborene Künstlerin 15 historische Flur- und Katasterpläne der Stadt Münster von 1864 bis heute. Daraus ergaben sich vier Grundrissveränderungen, die die entscheidenden Abschnitte in der Entwicklung des Parkgeländes markieren. Die polygonen Formen dieser Grundrisse bilden die Basis der von Caroline Bayer geschaffenen Wandarbeit mit dem Titel „Lichtung“. In ihren verschiedenen Grünabstufungen und ergänzt um ein vorgesetztes Leuchtelement entfalten sich die polygonen Formen an der Stirnwand des Foyers wie eine Blüte reliefartig in den Raum. „Die polygonen Elemente überlagern sich gegenseitig. Sie sind um einen gemeinsamen Rotationspunkt um 15 Grad zueinander gedreht. Von der größten und dunkelsten Form scheinen die Formen nach oben hinaus zu wachsen. Auf ihrem Weg werden sie heller und lichten sich schließlich: Die oberste, hellste Form ist schwebend vor der Wand montiert und hinterleuchtet. Sie strahlt auf die anderen Formen ab und ist in einem hell abgetönten Farbton der Hintergrundfarbe lackiert“, beschreibt Bayer ihre Wandarbeit. Sowohl die Formensprache als auch die Farben des Kunstobjekts „Lichtung“ werden an der anschließenden Wand weitergeführt. 

Eingesetzte Produkte für das Kunst-am-Bau-Objekt

Nicht nur der Entwurf und die Installation vor Ort in der Eingangshalle der LWL-Klinik, auch die Beschichtung des Kunst-am-Bau-Objekts zählten zur Aufgabe von Caroline Bayer. Sie wandte sich an Brillux, um sich bezüglich des passenden Beschichtungsmaterials beraten zu lassen. „Ich empfahl Frau Bayer, für das Kunstwerk Vetrolux ELF 3100, eine Spezial-Innendispersion für matte Intensivfarbtöne, einzusetzen. Für den Hintergrund riet ich zur stumpfmatten Innendispersion Superlux ELF 3000“, so Paul Ossenkemper, Technischer Berater bei Brillux. Das matte „Vetrolux“ feuert die Farben an und bringt mehr Tiefe und Brillanz in die einzelnen Töne.

Caroline Bayer folgte seiner Empfehlung und gestaltete die polygonen Formen in drei unterschiedlichen, dem Edelstein Jaspis ähnelnden Grünfarbtönen mit „Vetrolux ELF 3100“. Das „schwebende“, kleine Polygon sowie den Wandhintergrund in einem Olivgrün beschichtete sie mit „Superlux ELF 3000“. „Die Idee von Herrn Ossenkemper, in meiner Wandarbeit verschiedene Glanzgrade miteinander zu kombinieren, gefiel mir auf Anhieb sehr gut, weswegen ich sie auch gerne aufgegriffen habe. Besonders schön ist, dass es mit der matten und der stumpfmatten Farbe nun auch noch eine unterschiedliche Haptik und subtile Unterschiede in Glanz und Struktur gibt. Beide Innendispersionen eignen sich zudem bestens für die beanspruchten Flächen und erfüllen die laut Wettbewerbsausschreibung gestellten Anforderungen an den Brandschutz“, so Bayers Resümee. 

Weitere Innengestaltung der LWL-Klinik

Mit den Malerarbeiten im Neubau der LWL-Klinik Münster war der Malerbetrieb Dobermann Maler & Design aus Münster beauftragt. Das Team von Betriebsleiter Heinz-Jörg Heitstummann setzte bei der Innengestaltung ebenfalls auf Brillux Produkte. „Es kamen Materialien quer durch unser Sortiment zum Einsatz“, erinnert sich Paul Ossenkemper, „angefangen bei Instandsetzungsmörteln zur Reprofilierung von Betonschadstellen und Grundiermitteln über Innenfarben und Lacke bis hin zum CreaGlas-Gewebe-System, weiteren Spezialprodukten und Werkzeugen. Es freut uns, dass wir bei der Innenraumgestaltung so maßgeblich beteiligt sein konnten.“

 

Autor

Fabian Störkmann ist Produktmanager Dispersionen bei der Firma Brillux in Münster.

Baudaten

Bauherr LWL, Landschaftsverband
Westfalen-Lippe, Münster, www.lwl.org           

Architekten Helmut Gesmann (Entwurf), Hans-
Georg Wichmann (Projektleitung), LWL Bau- und Liegenschaftsbetrieb, Münster, www.lwl-blb.de 

Künstlerin Caroline Bayer, Berlin,
http://carolinebayer.de 

Malerarbeiten Malerbetrieb Dobermann Maler & Design, Münster, www.dobermann-baustoffe.de 

Eingesetzte Produkte Superlux ELF 3000, Vetrolux ELF 3100, Dolomit ELF 900, Impredur Seidenmattlack 880, Topp ELF 948, Malerweiß ELF 956, Haftgrund 850, 2K-Epoxi-Haftgrund 855, Reprofill K 765, Lacryl Tiefgrund ELF 595, CreaGlas Rollkleber ELF 378, Vlieskleber ELF 375
Brillux, Münster, www.brillux.de

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