Ornamentik und Formen der Mariahilf-Kirche mit Remmers-Produkten instandgesetzt
Die Mariahilf-Kirche ist eine Pfarrkirche am Mariahilf-Platz in der Au, einem alten Stadtteil Münchens. Der neugotische Bau entstand in den Jahren 1831 bis 1839. Nach über 180 Jahren wurde es nun Zeit, die Kirche wieder in Stand zu setzten – Wind und Wetter hatten insbesondere den Ziegeln stark zugesetzt.
Im Laufe der Zeit wurde die Mariahilf-Kirche schwer beschädigt, insbesondere die Witterung hat dem Gebäude stark zugesetzt. Mit viel Aufwand wurde sie nun restauriert
Fotos: Denkmalpflege Mühlhausen Huschenbeth
Vor der Mariahilf-Kirche gab es bereits drei Kirchen, die in der Au erbaut wurden. Die erste entstand, als im Jahr 1463 das Hochwasser der Isar ein Kreuz am heutigen Mariahilf-Platz anschwemmte. Doch die Heilig-Kreuz-Kapelle bot nur wenig Platz und so wurde 1621 mit dem Bau einer größeren Kirche begonnen. Die St. Karl Borromäus-Kirche wurde 1625 eingeweiht. Nur wenige Jahre später wurde die Mariahilf-Kapelle errichtet, die Heimat einer Marienstatue wurde. Dieses von einem französischen Künstler Mitte des 15. Jahrhunderts geschaffene Gnadenbild fand als Geschenk des Pariser Abts an den Lothringer Sebastian Rothon den Weg nach München. Zahlreiche Gläubige pilgerten daraufhin nach München in die kleine Kapelle, die schon bald dem Besucherandrang nicht mehr gewachsen war. Im 19. Jahrhundert musste eine Lösung gefunden werden – die beiden bestehenden Kirchen waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgängig. Und so ordnete König Ludwig I. den Bau einer neuen Kirche an.
Zerstörungen durch Krieg und Witterung
Mit einem speziellen Restaurierungsmörtel wurden die großen Risse auch in der Ornamentik geschlossen
Foto: Denkmalpflege Mühlhausen Huschenbeth
Grundsteinlegung für die Mariahilf-Kirche war am 28. November 1831 – Ludwig I. wollte unbedingt eine neugotische Kirche bauen. Und eigentlich sollte diese auch seinen Namen tragen, doch die Auer leisteten Widerstand und setzten den Namen Mariahilf-Kirche durch. Für den Bau war Joseph Daniel Ohlmüller verantwortlich. 1839 wurde die neue Kirche eingeweiht und ein Jahr später zog auch die Marienstatue in ihr neues Zuhause um. Bei einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche stark zerstört. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Bevölkerung konnte sie wieder aufgebaut und im Jahr 1953 erneut eingeweiht werden. Die Schäden aus dem Krieg wirkten jedoch noch lange nach: Anfang der 1970er Jahre musste die instabile Turmspitze entfernt und restauriert werden – das dauerte bis 1981.
Korrosionsschutz und Formergänzungen
Die eingedrungene Feuchtigkeit hat im Laufe der Jahre große Schäden verursacht, wie hier an der Decke
Foto: Denkmalpflege Mühlhausen Huschenbeth
Die zahlreichen Ziegelsteine der Mariahilf-Kirche bestehen aus mindestens sieben verschiedenen Materialien. Aufgrund der unterschiedlichen Festigkeit passen sie nicht zusammen. Die Folge: An einigen Stellen bröckeln die Steine, durch offene Fugen tritt Wasser ein, das im Winter gefriert und den Stein von innen sprengt. Durch die eindringende Feuchtigkeit wird zudem die Betonkonstruktion geschädigt. Um das zukünftig zu verhindern und die Festigkeit zu erhöhen wurde das Remmers-Produkt „Betofix KHB“ Korrosionsschutz und Haftbrücke aufgebracht. Im Innenraum wurden Risse im verputzten Mauerwerk mit einem speziellen Restaurierungsmörtel aus dem Hause Remmers geschlossen. Die Betonwände und -decken wiesen ebenfalls große Schäden auf, gleiches galt für die Betonoberflächen im Außenbereich. Bei der umfangreichen Betonsanierung kam der Betonersatz „Betofix R4“ zum Einsatz. Darüber hinaus galt es, Formergänzungen an der Ziegelornamentik an den Fassaden vorzunehmen. Hierfür eigneten sich Remmers „Color LA Fill Historik“ und „Add transparent“, um wieder ein dem Bestand angepasstes, einheitliches Bild zu schaffen.
Statement des ausführenden Unternehmens
Die Remmers-Produkte wurden stets nach Erprobung und Bemusterung durch die Fachbauleitung (Dipl. Ing. Sebastian Endemann, Steinwerkstatt Regensburg), speziell für den vorgesehenen Einsatz am Objekt, fachgerecht angewendet und führten zu einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis. „Das Objekt hat einen hohen kulturellen und denkmalpflegerischen Wert, somit Anspruch auf eine sorgsame Vorgehensweise sowie qualitativ hochwertige Materialien, die den Bestandsmaterialien keinen Schaden zuführen und die konservatorischen und restauratorischen Instandsetzungsmaßnahmen am Beton, Ziegel und Naturstein zu einem bestmöglichen Ergebnis führen. Das konnte mit den verwendeten Remmers-Produkten gewährleistet werden“, erklärt Susann Halbeisen, staatlich geprüfte Technikerin für Baudenkmalpflege und Altbauerneuerung beim ausführenden Unternehmen Denkmalpflege Mühlhausen Huschenbeth.
AutorStefan Haustein ist Leiter der Market Unit Baudenkmalpflege bei der Firma Remmers in Löningen.
Baubeteiligte (Auswahl)
Bauherr
Erzdiözese München und Freising KdöR
Planer
Steinwerkstatt, Sebastian Endemann, Regensburg, www.steinwerkstatt-regensburg.de
Völkner Architekten, Grünwald, www.voelkner-architekten.de
Restaurierungsarbeiten
Denkmalpflege Mühlhausen Huschenbeth, Mühlhausen, www.denkmalpflege-muehlhausen.de
Produktspezifische Beratung
Stefan Haustein, Remmers, Löningen, www.remmers.com
Eingesetzte Produkte
Betofix KHB EM, Betofix R4, Color LA Fill Historik, Color LA Add transparent, Restaurierungsmörtel,
Remmers, Löningen, www.remmers.com