Sanierung und Abdichtung der Schlossbergbahn in Graz

Nach 130 Jahren musste die Schlossbergbahn Graz umfassend saniert werden. Die 60-prozentige Steigung der Trasse war eine Herausforderung. Für den neuen Oberflächenschutz lieferte Triflex mit „SmartTec“ das passende Abdichtungssystem.

Die Grazer Schlossbergbahn ist seit 130 Jahren in Betrieb. 2022 stand die Trasse wegen ihrer umfassenden Sanierung sechs ­Monate still
 
Foto: Triflex

Die Grazer Schlossbergbahn ist seit 130 Jahren in Betrieb. 2022 stand die Trasse wegen ihrer umfassenden Sanierung sechs ­Monate still
 
Foto: Triflex
Seit 1894 befördert die Schlossbergbahn Graz Fahrgäste auf den steilen Schlossberg. Oben thront das Grazer Wahrzeichen: der Uhrturm. Anfang 2022 stand eine umfassende Sanierung an. Es galt, die Bahntrasse in Österreich mit einem neuen Oberflächenschutz zu versehen. Triflex lieferte dafür das passende System: „SmartTec“ haftet auch auf  feuchten Untergründen vollflächig sowie langfristig und ermöglicht ein Austrocknen. Der durchfeuchtete Beton war noch das geringste Problem: Die 60-prozentige Steigung des Schlossbergs stellte eine Herausforderung dar, die Bauherr, Handwerker und Triflex jedoch ­gemeinsam lösten.

Unbemerkt von Einwohnern und Touristen, die in den modernen Panoramagondeln einen wunderbaren Blick über die Altstadt genießen, hatte der Zahn der Zeit jedoch an der Trasse genagt. Der Betreiber hatte im Laufe der Jahre zwar immer wieder Nachbes­serungen durchführen lassen, doch nun war der ­Zeitpunkt für eine Generalüberholung gekommen. Da die vorhandene Polyurea-Beschichtung nicht länger funktionstüchtig war, konnte Oberflächenwasser in die Konstruktion eindringen und hat Ausbrüche am Beton und Metall verursacht. Eine umfassende Sanierung konnte nicht länger hinausgezögert werden, um größere Schäden zu vermeiden.

Damit die insgesamt 1200 m² große  Trasse neu abgedichtet werden konnte, stellte die Schlossbergbahn zwischen Januar und Juni 2022 ihren Fahrbetrieb ein. Ein Trostpflaster: Der Schlossberglift fuhr in dieser Zeit weiterhin, für mobilitätseingeschränkte Personen wurde zudem ein Shuttleservice eingerichtet.

Sicherheit hat oberste Priorität

Zunächst mus­ste die Altbeschichtung entfernt werden. Dann folgte das Abschleifen der Beton- und Metallbauteile
Foto: Triflex

Zunächst mus­ste die Altbeschichtung entfernt werden. Dann folgte das Abschleifen der Beton- und Metallbauteile
Foto: Triflex
Aufgrund des durchfeuchteten Untergrunds war eine Lösung gefragt, die auch dort vollflächig haftet und gleichzeitig ein späteres Austrocknen gewährleistet. Darüber hinaus wünschte der Bauherr, die Grazer Linien, dass die Oberfläche künftig zu Wartungszwecken begehbar und entsprechend rutschhemmend ausgeführt werden sollte. Die größte Herausforderung stellte jedoch die Steigung des Berges von rund 60 Prozent dar. Diese erforderte eine Absturzsicherung der Arbeiter und erschwerte den Materialtransport.

Der Bauherr entschied sich schließlich zur Sanierung der Schlossbergbahntrasse mit „SmartTec“. Das vollflächig vliesarmierte Abdichtungssystem auf Basis von einkomponentigem Polyurethan ist diffusionsoffen und erlaubt somit ein nachträgliches Austrocknen des Untergrunds.

Kreative Transportlösung

Um das Problem des Materialtransports zu lösen, ­wurde eigens eine Draisine angefertigt, die mittels Seilzug auf den Schienen gesteuert werden konnte. Mit ihrer Hilfe sind die Gebinde zwischen Tal- und Bergstation angeliefert worden. Die Installation von Fangnetzen wurde zur Sicherheit vorgenommen, zudem haben alle Personen auf der Baustelle eine Persönliche Schutzausrüstung bekommen. Gebietsverkaufsleiter und Anwendungstechniker von Triflex waren ständig vor Ort und begleiteten das Projekt vom ersten Haftzugversuch bis hin zur Fertigstellung der Arbeiten.

Nachdem die Ausbrüche reprofiliert worden waren, wurden Details und Flächen mit „SmartTec“ abgedichtet
Foto: Triflex

Nachdem die Ausbrüche reprofiliert worden waren, wurden Details und Flächen mit „SmartTec“ abgedichtet
Foto: Triflex
Zunächst galt es, die Altbeschichtung vollständig zu entfernen und den Untergrund für die Applikation von „SmartTec“ vorzubereiten. Weil das Material auf ­mineralischen Untergründen wie Beton auch ohne Grundierung haftet, wurden lediglich auf die Metallbauteile der „Metal Primer“ aufgetragen. Damit ­etwaige Bewegungen im Untergrund schadlos ­aufgenommen werden, haben die im Umgang mit Triflex-Lösungen geübten Handwerker von der Bauschutz GmbH & Co KG aus Wien die Metallschwellen mit Steinklebeband entkoppelt.

Anschließend folgte zuerst die Abdichtung der Details, dann der Fläche mit zwei Schichten „SmartTec“, in die das Spezialvlies eingelegt wurde. Zur Herstellung der rutschhemmenden Oberfläche zu Wartungszwecken haben die Fachverarbeiter die noch feuchte Fläche mit Quarzsand abgesandet. Die Versiegelung mit einer weiteren Schicht „SmartTec“ schloss die Arbeiten ab.

Pünktliche Wiedereröffnung

„Die Steilheit der abzudichtenden Fläche hat den ­Arbeitsablauf erschwert, aber weil alle Projektbeteiligten bei der Lösungsfindung gut zusammengearbeitet haben, konnte der eng gesteckte Zeitplan trotzdem eingehalten werden. Vor allem der Bau der Draisine hat einiges erleichtert“, so der zuständige Triflex-Gebietsverkaufsleiter Thomas Gabauer. Er resümiert: „Ein wirklich nicht alltägliches Projekt für uns – aber keines, welches wir nicht hätten meistern können.“

So konnte die Grazer Schlossbergbahn pünktlich im Juni 2022 nach einem halben Jahr Stillstand ihren Fahrbetrieb wieder aufnehmen. Die Trasse ist nun dauerhaft vor eindringendem Oberflächenwasser ­geschützt, so dass die Fahrgäste nun für lange Zeit den Ausblick wieder genießen können.

Autor

Norbert Hörner ist Leiter Technik bei Triflex in Österreich.

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