Bautätigkeit kommt wieder in Schwung

Auch wenn die Bautätigkeit wieder in Schwung kommt, wirken der Fachkräftemangel und hohe Materialkosten weiterhin als Hemmnisse
Foto: Ono Konsuki / Pexels

Auch wenn die Bautätigkeit wieder in Schwung kommt, wirken der Fachkräftemangel und hohe Materialkosten weiterhin als Hemmnisse
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Die weltweite Bautätigkeit kommt wieder leicht in Schwung. Das hat der RICS, der Berufsverband der Immobilienexperten, festgestellt und veröffentlicht den „Global Construction Monitor 2024“ für das zweite Halbjahr. Laut Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB), seien zwar Materialkosten, finanzielle Engpässe und Fachkräftemangel weiterhin Hemmnisse. Aber auch Europa zeige Anzeichen der Erholung.

Rund zwei Drittel der Befragten weltweit verweisen auf Materialkosten (66 Prozent) und finanzielle Beeinträchtigungen (66 Prozent), die derzeit die Bautätigkeit behindern. Zudem erschwert der Arbeits- (50 Prozent) und Fachkräftemangel (56 Prozent) die Bautätigkeit. Besonders zeigt sich der Fachkräftemangel in Nord- und Südamerika und Europa, hier berichten 69 bzw. 55 Prozent der Befragten über dieses Problem.

Gute Aussichten für privaten Wohnungsbau

In Deutschland steigt der Bauttätigkeitsindex von +12 auf +20. Das sei der positivste Wert seit dem ersten Quartal 2022. Der Ausblick für die Bautätigkeit von Gewerbeimmobilien in Deutschland dreht sich vom negativen in den positiven Bereich und steigt deutlich von -8 % auf +31 %. In China, Hongkong, Neuseeland und Singapur zeige sich ein eher pessimistisches Bild in Bezug auf die Aussichten für den privaten Nichtwohnungsbau im kommenden Jahr. Im Deutschland werde auch ein solider Aufschwung im privaten Wohnungsbau und bei Gewerbeimmobilien erwartet.

Ein Grund für die positivere Stimmung sind laut RICS die besseren Kreditkonditionen. So senkte im Juni die EZB als erste große westliche Zentralbank das Zinsniveau um 0,25 Prozentpunkte, während die Schweizerische Nationalbank, die Schwedische Riksbank und die Bank of Canada ebenfalls begonnen haben, ihre straffe Geldpolitik zu lockern. Entscheidend ist jedoch, dass die US-Notenbank weiterhin vorerst an ihrem Kurs festhält, so dass Markterwartungen bezüglich des Zeitplans für wahrscheinliche Lockerungen zurückgefahren wurden.   (bhw/ela)

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