So werden Fugen in Verblendmauerwerk fachgerecht entfernt
Für die fachgerechte Instandsetzung von Verblendmauerwerk ist meistens ein Rückbau des Fugennetzes notwendig. Der Einsatz von Winkelschleifern mit einer an die Fugenbreite angepassten Trennscheibe kann die Ursache für spätere Schäden an der ausgefugten Ziegelfassade sein.
Durch den Einsatz von breiten Trennscheiben werden die Fugenflanken mit angeschnitten. Dies hat zur Folge, dass die Poren durch den entstehenden Schleifstaub verstopfen. Aufgrund der dadurch mangelhaften Adhäsion des Fugenmörtels ist die Wahrscheinlichkeit von Flankenabrissen sehr hoch.
Außerdem werden durch den Einsatz von Trennscheiben und die auf Dauer nachlassende Sorgfältigkeit beziehungsweise ungenaue Führung von Winkelschleifern die Steine ober- und unterhalb der Stoßfugen angeschnitten. In der Fläche führt dies zu einem unsauberen Erscheinungsbild.
Als praktikabelste Lösung wird der Einsatz von dünnen Trennscheiben empfohlen, mit denen lediglich ein Entlastungschnitt mittig in die Lagerfuge gesetzt wird. Der Rückbau der Fuge kann anschließend mit einem pneumatischen Schariereisen erfolgen. Zum Entfernen der Stoßfugen sollte man Flachmeißel einsetzen.
Grundsätzlich sollten Fugen in ausreichender Tiefe (≥ 15mm, möglichst aber in doppelter Fugenbreite) ausgebaut werden. Für die Reinigung empfiehlt es sich, die Fugen auszusaugen und mit Druckluft auszublasen.
Sind die vorgenannten Arbeitsschritte durchgeführt und eingehalten worden, kann man mit der fachgerechten Verfugung beginnen, deren Ausführung wir in der nächsten Ausgabe der bauhandwerk zeigen.
AutorUlrich Bührmann ist Anwendungstechniker RTS Bautenschutz bei der Remmers GmbH in Löningen.