Baustoffe für Schnäppchenjäger
Dachdeckermarkt24 bietet ein breites Online-Sortiment an Dachbaustoffen, Werkzeugen und Zubehör. Wir haben mit Heiko Mohnberg, Geschäftsführer, und Urs Nies, Leiter des Bereichs E-Commerce, über die Umsatzentwicklung in der Corona-Krise und die Vorteile des Online-Baustoffhandels gesprochen.
Wie würden Sie die Online-Plattform „Dachdeckermarkt24“ jemandem beschreiben, der sie noch nicht kennt?
Heiko Mohnberg: Handwerker können auf Dachdeckermarkt24 viele Markenartikel zu Discountpreisen erwerben. Wir sind seit 10 Jahren am Markt, und unser Sortiment umfasst etwa 4800 Produkte. Mit unserer transparenten Preisgestaltung und dem einfachen Bestellprozess überzeugen wir durchschnittlich 1200 bis 1500 Kunden pro Monat.
Urs Nies: Die Coronakrise verstärkt gerade den Trend hin zu digitalen Vertriebsstrukturen im Baustoffbereich. Über das Gesamtsortiment hatten wir im ersten Quartal 2020 ein Wachstum von 90 Prozent, im Arbeitsschutzsortiment von über 125 Prozent. Außerdem verzeichnen wir über 1 000 000 Seitenaufrufe pro Jahr.
Woran liegt das? Weil Sie jetzt Schutzmasken und Desinfektionsmittel verkaufen? Oder weil sich die Kunden beim Onlinekauf nicht mit Coronaviren infizieren können?
Mohnberg: Das Geschäft mit Masken und Desinfektionsmittel war tatsächlich ein starker Effekt. Aber ein einmaliger. Zum jetzigen Zeitpunkt, Ende Juni, spielt das nur noch eine untergeordnete Rolle.
Nies: Zwei andere Faktoren sind entscheidender: Zum einen stehen wir am Anfang einer weltweiten Wirtschaftskrise, uns könnte eine tiefe Rezession drohen. Dadurch können Handwerker bei ihren Kunden nicht mehr so hohe Preise durchsetzen und sind nun ihrerseits preissensibel geworden.
Und zum anderen?
Nies: Zum anderen haben sich viele Menschen schon längst an die Vorteile des Onlinekaufs wie Preistransparenz, bequemer Bestellvorgang und zuverlässige Lieferung an den gewünschte Ort gewöhnt. Und viele Handwerker sind nicht länger bereit, im B2B-Bereich auf diese Vorteile zu verzichten, die sie als Privatmensch täglich nutzen. Und natürlich hat der kontaktlose Verkauf, nicht nur im Baustoffbereich, auch hygienische Vorteile. Alles zusammen hat unsere Marktposition deutlich gestärkt.
Allerdings ist das Sortiment von Dachdeckermarkt24 längst nicht so groß wie im traditionellen Baustoffhandel. Die Kunden haben weniger Auswahl.
Mohnberg: Das stimmt, wir sind halt ein Digital-Discounter. Das heißt, unsere Kunden bekommen bei uns alles, was sie für ihre Arbeit brauchen, aber nicht jedes Produkt von jedem Hersteller. Das ist vor allem eine Preis- und Kostenfrage. Man kann leichter für ein Kernsortiment von knapp 5000 Artikeln mit unseren Lieferanten attraktive Preise verhandeln als bei einem Vollsortiment von 20 000 Artikeln. Außerdem erhöhen sich mit einem größeren Sortiment auch die Lager- und Logistikkosten.
Nies: Man kennt das Prinzip schon lange im Lebensmittelbereich von Aldi. Dort bekommt man alles für den Grundbedarf zum konkurrenzlos günstigen Preis.
Allerdings sind viele dieser Artikel dann Eigenmarken.
Nies: Auch hier beschleunigt die aktuelle Krise eine Entwicklung, die in anderen Bereichen schon längst stattgefunden hat, und die im Baustoffhandel ebenfalls schon vor Corona begonnen hatte: Die Handwerker sind eher bereit, ein No-Name-Produkt einzusetzen, als früher.
Mohnberg: Und die sind nicht unbedingt schlechter als Markenprodukte! Baustoffe sind in Deutschland streng reglementiert, müssen geprüft und zugelassen werden. Auf diese Profi-Qualität kann man sich verlassen, egal ob und welche Marke da draufsteht. Unser Ziel ist unseren Kunden sowohl Markenprodukte als auch Eigenmarken zum dauerhaft günstigsten Preis anzubieten.
Sie haben für Ihr Geschäftsmodell nicht nur Beifall erhalten.
Nies: Ich kenne den Vorwurf, durch den Onlinehandel würden die Preise kaputt gemacht. Richtig ist, dass dadurch die Preisgestaltung transparenter und vergleichbarer wird. Außerdem haben wir weder das Discountprinzip noch den Onlinehandel erfunden, wir stellen uns lediglich an die Spitze einer Entwicklung, die ohnehin passieren wird. Ich möchte dieses Geschäftsfeld nicht allein amerikanischen Großkonzernen überlassen. Den Herstellern gebe ich zu bedenken: Wer mit Amazon über Preise spricht, hat eine deutlich schlechtere Verhandlungsposition, als gegenüber Dachdeckermarkt24. Außerdem bezahlen wir unsere Steuern in Deutschland.
Wie ist die aktuelle Situation bei Ihren Zulieferern, gibt es schon Materialengpässe?
Mohnberg: Wir haben feste und zuverlässige Lieferanten, mit denen wir seit Jahren eng zusammenarbeiten. Auf das Gesamtsortiment bezogen lässt sich sagen, dass die aktuelle Lage bei den Zulieferern zunehmend angespannter wird. Erste Hersteller berichten von Rohstoffproblemen. Bisher können wir aber alle Waren uneingeschränkt liefern. Durch die Herstellung eigener Wandanschlussbänder in Wettringen haben wir dabei auch eine gewisse Unabhängigkeit von Schwankungen des Marktes.
Nies: Die Entwicklung läuft gerade so schnell, dass man gar keine langfristigen Vorhersagen machen kann. Bis das Heft mit diesem Interview Mitte Juli erscheint, kann noch ganz viel passieren. Die globalen Warenströme sind unterbrochen, mit nicht vorhersehbaren Auswirkungen. Aber ganz grundsätzlich gilt, dass wir als digitaler Discounter davon weniger stark betroffen sind. Wenn ein Kunde einen Artikel in unserem Onlineshop sieht, dann bekommt er den auch.
Innerhalb der üblichen Lieferfrist?
Mohnberg: Auch hier gilt: Prognosen sind schwierig, aber aktuell halten wir bei 95 Prozent unserer Kunden die normale Lieferzeit von ein bis drei Werktagen ein. Aufgrund der hohen Bestellzahlen kann es aber zu längeren Lieferzeiten kommen.
Nies: Die Pandemie ist noch längst nicht vorbei, auch wenn Lockerungen der Kontaktbestimmungen beschlossen wurden. Wie man aktuell an den hohen Infektionszahlen in der Fleischindustrie sieht, kann jederzeit eine zweite Welle das Land lahmlegen. Soweit möglich haben wir alle unsere Abläufe dauerhaft so angepasst, dass wir lieferfähig bleiben. Als schlank organisiertes digitales Unternehmen haben wir sicherlich Vorteile, was Flexibilität und Agilität betrifft.
Sie sind dauerhaft im Krisenmodus?
Mohnberg: Im Gegenteil! Wir verfolgen weiterhin unsere Wachstumsstrategie. Wir erweitern unser Sortiment, indem wir neue, attraktive Hersteller für unseren Online-Fachhandel gewinnen. Und wir erschließen international neue Märkte und wollen mehr Kunden in anderen europäischen Ländern gewinnen, was aufgrund der Sprachunterschiede nicht immer ganz einfach ist. Mit unserer Plattform „Dachdeckermarkt24.at“, die wir 2019 gestartet haben, ist ein erster Schritt in diese Richtung getan.
Nies: Krisen beinhalten auch immer Chancen! Bestehende Bindungen zu Herstellern wie Makita etwa, sind in dieser Zeit sogar noch enger geworden. Außerdem haben wir beispielsweise mit Patona den führenden Anbieter für Austauschakkus für uns gewinnen können.
Der Name „Dachdeckermarkt24“ zeigt, dass Sie sich an eine ziemlich klar begrenzte Zielgruppe richten.
Nies: Natürlich wenden wir uns hauptsächlich an Dachdecker, Zimmerer und Bauklempner, aber auch immer mehr Maler, Fliesenleger und Handwerker anderer Bau- und Ausbaugewerke vertrauen uns. Sie alle profitieren zum Beispiel von unseren monatlich und wöchentlich wechselnden Topseller-Produkten, wie zum Beispiel aktuell einem unschlagbar günstigen 18V Akku Kompressor von Makita.
Das müssen Sie erklären.
Nies: Auch hier adaptieren wir eine Strategie von Aldi und Co. indem wir für einen bestimmten Aktionszeitraum ein Produkt zum deutschlandweiten Bestpreis anbieten. Im Onlinehandel sind solche Instrumente fast noch wichtiger, um über höhere Zugriffszahlen die Sichtbarkeit der Seite im Netz zu erhöhen.
Mohnberg: Im Prinzip funktioniert das wie an der Börse: Ein Mitarbeiter beobachtet permanent die Preisentwicklung auf den großen Plattformen und diese geben schlußendlich den Trend für die eigene Preisgestaltung vor. Wenn man ein Schnäppchen machen möchte, lohnt es sich also, regelmäßig auf Dachdeckermarkt24 vorbeizuschauen.
Das Interview führten die Redakteure Thomas Schwarzmann und Stephan Thomas.
Online-Discounter für Dachbaustoffe
Dachdeckermarkt24 bietet ein breites Sortiment an Dachbaustoffen, Werkzeugen, Berufsbekleidung und Arbeitsschutzprodukten. Jede Bestellung bei Dachdeckermarkt24 kostet 6,90 Euro Versandkosten. Größere Artikel, wie etwa Ladegabeln, werden versandkostenfrei geliefert. Kunden müssen sich für Bestellungen einmalig online registrieren. Als Zahlungsarten sind Sofortüberweisung, Paypal, Vorkasse, Ratenkauf, Lastschriftverfahren und Kauf auf Rechnung für Privat- und Gewerbekunden möglich. Der Kundenservice von Dachdeckermarkt24 steht Montag bis Freitag von 8-17 Uhr für Fragen bereit (02557-9366-0). Der Sitz des Unternehmens ist in Wettringen (NRW).