Fußbodenaufbau: die richtige Entkopplungsmethode wählen
Die Wahl der richtigen Entkopplung richtet sich danach, was damit erreicht werden soll. Ist ein erhöhter Schallschutz erforderlich? Weist der Untergrund eine erhöhte Restfeuchte auf? Dient die Entkopplung der Rissüberbrückung oder Spannungstrennung?
Klassische Dämm- und Entkopplungsplatten sind häufig Unterlagsplatten oder auch Bahnenware. Sie bestehen beispielsweise aus elastischen oder mehrschichtigen Aufbauten und können aus ganz unterschiedlichem Material bestehen: PUR-gebundene Mineralfüllstoffe, Kork-PUR-Schaum-Granulat, Kunstfaser oder auch MDF. Je nach Einsatzgebiet und Typus kombinieren sie trittschalldämmende und entkoppelnde Wirkung. Sie eignen sich besonders im Wohn- und Gewerbebereich, im Neubau, insbesondere aber auch für Renovierung und Sanierung und auf Untergründen mit schlechter Schalldämmung.
Stabilisierungsunterlage für erhöhte Restfeuchte
Gerade die aufwendige Überarbeitung von Untergründen, die eine erhöhte Restfeuchtigkeit oder Verschmutzungen durch Öle und Fette aufweisen, lässt sich durch den Einsatz von speziellen Unterlagen umgehen. Solche Unterlagen sind rückseitig mit rutschhemmenden Schaumnoppen versehen, die den Oberbelag vom Untergrund entkoppeln. Zwischen Unter-
lage und Untergrund bildet sich eine dünne Luftschicht. Beim Begehen entsteht dadurch ein Pumpeffekt, so dass Feuchtigkeit über eine hinterlüftete Fußleiste abfließen kann. Erhöhte Restfeuchtigkeit kann so nicht mehr schädlich auf die Konstruktion einwirken.
Armierungsvlies: Abbau von Spannungen aus
Zug- und Scherkräften
Durch Raumklimaänderungen können Scher- und Zugkräfte beim Quellen und Schwinden eines geklebten Parketts entstehen. Diese können zu erheblichen Schäden im Belag führen. Eine Vliesunterlage dient zum Abbau auftretender Zug- und Scherkräfte zwischen Untergrund und Parkett. Die aufgrund der speziellen Faserstruktur armierende Wirkung stellt eine hohe Verbundfestigkeit zwischen Untergrund und Parkett her. Einsatzgebiete hierfür sind Zement- und Calciumsulfatestriche sowie Altuntergründe mit anhaftenden Spachtel- und Klebstoffschichten, außerdem Gussasphalt- und Fertigteilestriche sowie Gipsfaserplatten.
AutorMarc Lunkenheimer ist Referent für Marken- und Produktkommunikation bei der Uzin Utz AG in Ulm.