Kalkglätte wird als fertige Wandgestaltung auch für Handwerker immer interessanter
In Zeiten, in denen gesundes Wohnen immer mehr an Bedeutung gewinnt und im Zuge dessen Kalkgrundputze unsere Wohnräume erobern, wird die Kalkglätte als fertige Wandgestaltung auch für Handwerker immer interessanter.
Als Werkzeuge zur Ausführung der Kalkglättetechnik wird eine Traufel, venezianische Traufel, Spachteln, Pinsel, saubere Stofftücher und ein Rührwerk benötigt. Das Werkzeugformat ist bei dieser Technik entscheidend für die Optik der fertigen Oberfläche.
Ein trockener, sauberer und tragfähiger Untergrund ist eine Grundvoraussetzung für den Putzauftrag. Als Grundputz wird der Kalkputz „KlimaLeicht“ verwendet: ein universell anwendbarer, ergiebiger Kalkputz, der auch für Feuchträume und als Fliesengrund geeignet ist. Vor dem ersten Auftrag der Kalkglätte muss man den Kalkputz einmal mechanisch von losen Putzteilchen befreien.
Auftrag erste Schicht Kalkglätte
Der Kalkputz „Klima Glätt W“ wird nach Angabe ins Wasser eingesumpft und maschinell durchgemischt. Nach einer weiteren Reifezeit von 15 min wird das Material nochmals knollenfrei durchgemischt. Danach erfolgt der erste Auftrag in einer Schichtdicke von etwa 2 mm. Der Untergrund sollte beim Auftragen nicht spürbar berührt werden. Nach oberflächiger Antrocknung werden die übrigen Grade abgeglättet. Je mehr Grade stehen bleiben umso intensiver strukturiert wirkt die fertige Oberfläche nach der Schlussschicht.
Auftrag zweite Schicht: Schlussbeschichtung
Auf die trockene erste Schicht erfolgt der Auftrag der Schlussschicht. Diese wird unter Druck vollflächig auf den Untergrund aufgetragen und während der Trocknungsphase immer wieder verpresst bis der gewünschte Glanzgrad erreicht ist. Durch die unterschiedlichen Schichtdicken des Materials entsteht eine wolkig changierte Oberfläche mit einem Marmor ähnlichen Charakter. Die Grundfarbe des Materials ist eine naturweiße Kalkfarbe.
Nachbehandlung mit Olivenölseife
Zur Nachbehandlung kann ein Schutzüberzug mit einer Olivenölseife für Kalkoberflächen verwendet werden. Diese dringt tief in die Oberfläche ein, erhöht ihre Härte und schützt vor Verschmutzung. Mit eine fusselfreien, weichen Tuch wird die Seife in die Oberfläche einmassiert und überschüssiges Material sofort entfernt. Auf Wunsch kann die geseifte Oberfläche noch einmal nachpoliert werden.
Autor
Thomas Stärke ist Anwendungstechniker bei der Firma Baumit in Bad Hindelang.