Wie man mit Kalkputz ein Natursteinmauerwerk imitieren kann

Mit Kalk lassen sich sehr echt wirkende Natursteinoptiken umsetzen. Durch die in den Inhaltstoffen des Putzes gegebenen Naturfarbtöne braucht das Material nicht eingefärbt zu werden, um farbechte Steinimitationen zu erstellen.

„Kalkputz Klima RK 70 N“ ist ein Material, mit dem sich eine farbechte Steinimitation herstellen lässt. Schimmelhemmend, Diffusionsoffen und mit einer hohen Oberflächenfestigkeit ist dieser Putz perfekt für eine Steinoptik geeignet – und unbedenklich für den Innenraum, da Schadstoffgeprüft mit ECO- Zertifikat.

Zur Ausführung der Steinimitation braucht man als Werkzeuge eine Traufel, Spachtel oder Kelle. Ein Quirl zum Mischen des Materials, eine Wasserwaage und ein spezielles Werkzeug zum Ausarbeiten der Fugen kommen noch hinzu.

Ein trockener, sauberer und tragfähiger Untergrund sind die Grundvoraussetzungen für einen Putzauftrag. Um kritische Untergründe zu umgehen und eine sichere Haftung zu gewährleisten, sollte man eine Haftbrücke wie „ReMineral“ als haftvermittelnde Grundierung auftragen.

Erste und zweite Lage auftragen

Nach dem Anmischen des Materials laut Vorgabe, wird die erste Schicht in einer Dicke von 2 bis 3 mm auf den Untergrund auftragen. Die Oberfläche darf ruhig uneben strukturiert sein, je intensiver der Untergrund strukturiert ist desto mehr Leben bekommt die fertige Oberfläche nach der zweiten Lage.

Nach Austrocknung der ersten Lage kann der Auftrag der zweiten Schicht erfolgen. Dafür wird das Material wie gehabt angemischt und in 1 bis 2 mm Schichtdicke aufgetragen und zeitnah mit Druck verpresst. Je intensiver das Verpressen erfolgt desto mehr Farbunter-schiede entstehen in der fertigen Oberfläche.

Fugenbild erstellen und Schlussbeschichtung

Nach dem Erhärten der letzten Schicht (Durchtrocknung nicht notwendig), wird das Fugenbild angezeichnet und die Fugen mit dem Fugenwerkzeug und einer Wasserwaage als Linienhilfe eingearbeitet. Dabei steht es frei, welches Steinformat gewählt wird. Es besteht auch die Möglichkeit mit einer getönten Grundierung eine Fugenfarbe zu erzeugen, die man nach dem Auskratzen der Fuge sieht.

Im Innenbereich eigentlich nicht nötig, besteht trotzdem die Möglichkeit die fertige Wandfläche mit „Vitonfestiger“ 1:1 verdünnt einzulassen. Dadurch wird die Oberfläche gefestigt und der Staub der gekratzten Fugen gebunden.

 

Autor

Thomas Stärke arbeitet als Servicemitarbeiter der Bauberatung und des Produktmanagements bei der Baumit GmbH in Bad Hindelang.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 06/2017

Wie man mit Holzblöcken in Putz aus Kalk drucken kann

Egidio Miserocchi aus dem italienischen Ravenna ist ein experimentierfreudiger Kunsthandwerker und Doktor der Architektur. Zudem ist er Mosaizist: er gestaltet Mosaike und fertigt Werke aus Musivgold...

mehr
Ausgabe 03/2019

Kreative Oberfläche mit Putz: Weidengeflecht-Optik

Putz etwas ?ber Kornst?rke ausziehen

Für die Ausführung dieser Technik sind auf mineralischer Basis ein Haftmörtel, Kalk- und Edelputze geeignet, bei den pastösen Materialien eignen sich Hand- und Spritzspachtel sowie Innenputze auf...

mehr
Ausgabe 7-8/2015

Rustikale Oberflächen

Überwiegend wurde der Altdeutsche Putz im 13./14. Jahrhundert eingesetzt. Aufgrund seiner einfachen Verarbeitung hat sich diese Technik aber bis heute erhalten.  Meist wurde der einlagig...

mehr
Ausgabe 1-2/2009

Verarbeitung von Tadelakt Erfahrungsbericht über das Verarbeiten von wasserfestem Kalkputz

„Wir machen im Grunde genommen nichts anderes als das, was Maler und Stuckateure schon vor Jahrhunderten gemacht haben“, sagt Kreidezeit-Geschäftsführer Gerd Ziesemann und meint damit, dass...

mehr
Ausgabe 04/2018

In wenigen Schritten zu einer strukturierten Lehmputz-Oberfläche

Grundierung aufgetragen

Der vorhandene Untergrund ist ein glatt gescheibter, ­mineralischer Edelputz mit einer Körnung von 1?mm, zum Beispiel „Klima EST 01“ von Baumit. Als Grundierung und Haftlage wird „VitonHaft“...

mehr