Berliner Schwimmhalle mit neuer Akustik
Die Berliner Schwimmhalle Finckensteinallee entstand 1937 als Trainingsort für die SS, die Leibstandarte Adolf Hitlers. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten sie die US-Alliierten bis zum Fall der Mauer zu einem Teil ihres Hauptquartiers. Ab 1994 nutzten Vereine die denkmalgeschützte Halle, deren baulicher Zustand sich arg verschlechterte. Die Betreiber entschieden sich daher 2011 für eine 13 Millionen Euro teure Sanierung und beauftragten für die Planung den Architekten Tobias Reckert Berliner Büro Veauthier Meyer Architekten.
Eine besonders kniffeligen Aufgabe war die Neugestaltung der Decke, da Statiker und Akustiker zeitgemäße Anforderungen stellten, der Denkmalschutz aber längst nicht jedes Material zuließ. „Der Statiker etwa gab vor, dass die Decke nicht schwerer als 20 kg/m2 sein dürfe, da man ansonsten das Dachtragwerk verstärken müsse. Die Denkmalpflege wollte einen schalldämmenden Putz einsetzen, um ein einheitliches optisches Gesamtbild zu erreichen. Doch schnell war klar, dass eine solche Decke viel schwerer als 20 kg/m2 würde“, sagt Tobias Reckert. Statt des Putzes kam eine Decke aus magnesitgebundenen Holzwolle-Akustikplatten („Heradesign fine“) zur Ausführung, welche die Akustik wesentlich verbessert. Unter der 2300 m2 großen Decke sind die alten Stahlbetonträger noch zu sehen. „Mit den flexiblen Plattenformaten konnten wird zwischen den Betonträgern zur Schallbrechung sogar eine Gitterstruktur bauen“, erklärt Reckert.