Bürobau der Zukunft

In Zeiten der Globalisierung müssen Unternehmen immer flexibler werden. Das wirkt sich auch auf die Gestaltung gewerblicher Bauten aus. Die Avancis GmbH entschied sich bei ihrem Neubau in Torgau für ein flexibles Stahlleichtbausystem.

Büros, Produktions- und Lagergebäude werden in
immer kürzerer Zeit erweitert, umgebaut oder auch vollständig umgenutzt. Die wirtschaftlichste und angemessene Bauweise sind vielfach nutzbare Hallenbauten, in die freigeplante Büro- und Sozialtrakte mit Edificio-Stahlleichtbausystemen integriert werden. Dafür entschied sich auch die Avancis GmbH, die im sächsischen Torgau eine hochmoderne Solarmodulproduktion betreibt, bei ihrem Neubau. Das schnellwachsende Photovoltaik-Unternehmen erweitert in Torgau seine Kapazitäten durch ein zweites Werk. So werden an diesem Standort über 200 neue Arbeitsplätze geschaffen.

 

Flexibler Leichtbau mit Weitspannträgern

In den neu errichteten Gebäuden der Solarfabrik entstanden auch großzügige Büro-, Umkleide- und Sozialräume. Beim Ausbau wurde in dem Stahlskelettbau jeweils erst der zentrale Flur als selbsttragendes Tunnelsystem in Raum-in-Raum-Bauweise errichtet. Die Decken des Tunnelsystems sind tragfähig und können zu Revisionszwecken begangen werden. Diese Konstruktion wurde mit dem Edificio-Stahlleichtbau-System von Protektor verwirklicht.

Die jeweiligen Büro- oder Sozialräume schließen sich rechts und links an den Fluren an. Sie werden nach oben durch eine Deckenkonstruktion mit Weitspannträgern, CD-Profilen und einer Beplankung aus 2 x 12,5 mm dicken Gipsfaserplatten begrenzt. Dazu wurden Maxi-Weitspannträger parallel zum Flur angeordnet. Sie sind von den Stahlträgern der Hallendecke in Abständen von 3,45 beziehungsweise 3,60 m mit Gewindestäben abgehängt. Die Abhängehöhe betrug im Mittel immerhin 2,25 m. Seitlich wurde die Decke an das Flursystem und an die jeweilige Außenwand angeschlossen.

Mehr als 200 laufende Meter Flursystem mit anschließenden Räumlichkeiten entstanden auf diese Weise. „Die technische Beratung durch den Hersteller Protektor bei einem so anspruchsvollen Bauvorhaben ist besonders wichtig, damit gemeinsam eine optimale Lösung entwickelt werden kann“, so Bauleiter Torsten Todt von der mit den Trocken- und Leichtbauarbeiten beauftragten Firma Heinrich Schmid GmbH aus Chemnitz. „Gut vorbereitet haben wir diese Leistungen dann in nur fünf Wochen Montagezeit fertig gestellt.“

In den Stahlskelettbau wurden die Flure als selbsttragendes Tunnelsystem in Raum-in-Raum-Bauweise errichtet

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Bauherr und Projektmanagement Avancis, Torgau 

Planung CRC Clean Room Consulting, Weßling 

Trockenbauarbeiten Malerkerstätten Heinrich Schmid, Chemnitz

Bauleitung Daniel Angermann 

Metallunterkonstruktion Protektorwerk Florenz Maisch, Gaggenau, www.protektor.com

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