Fassadensanierung an einem Wohnhaus in Recklinghausen mit einem System aus Putz und Farbe auf Silikatbasis
Der Malerbetrieb von Michael Warmbrunn sanierte im Frühjahr in Recklinghausen die Fassade eines in den 1920er Jahren erbauten Wohnhauses. Ein Renovieranstrich war dem Bauherrn zu wenig. Zur Ausführung kam ein System aus Putz und Farbe auf Silikatbasis von Brillux.
Das Bergbauzeitalter endete in Recklinghausen erst in diesem Jahrtausend: 2001 war mit der Steinkohleförderung Schluss. Kokereien schickten noch bis in die 1970er Jahre schwarzen Ruß in den Himmel über der Stadt. Diesen fand Malermeister Michael Warmbrunn vom ortsansässigen Malerbetrieb auch reichlich an der Putzfassade eines in den 1920er Jahren im Stadtteil Röllinghausen erbauten dreigeschossigen Wohnhauses. Dringend sanierungsbedürftig! Das fand auch der jetzige Besitzer des Hauses, weshalb er den Malerbetrieb von Michael Warmbrunn mit den Sanierungsarbeiten beauftragte.
Reinigung der Fassaden
Die Fassaden sind mit Stuckelementen gestaltet, die sich die damaligen Bauherren in ihrer Formgebung offensichtlich selbst ausgedacht hatten. Auf einen Anstrich hatten sie seinerzeit verzichtet. Vielleicht weil sie dachten, Farbe mache keinen Sinn, weil die wegen dem Ruß über der Stadt ohnehin in nullkommanix grau wäre; vielleicht, weil sie die Kosten für einen Anstrich einsparen wollten. „Wir haben die Rußpickel abgekratzt, wo immer wir konnten“, erinnert sich Michael Warmbrunn. Anschließend wurden die Fassadenflächen mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet und Efeureste abgeflammt.
Entfernung der Eisenelemente
Eisenelemente, die noch von den Aufhängungen der Fensterläden stammten, mussten mit der Flex abgeschnitten werden. „Ein Eisenteil konnte ich ganz herausnehmen, weil es ausnahmsweise locker war. Danach wusste ich, was uns erwartet: Eisen, die bis tief in das Mauerwerk reichen. Da haben wir die Finger von gelassen und zur Flex gegriffen“, sagt Malermeister Warmbrunn. Auf die Flexstellen trugen die Handwerker anschließend den zweikomponentigen Epoxidgrund „2K-Epoxi-Haftgrund 855“ von Brillux auf. „Durch das Flexen wird das Metall wieder blank und könnte dann wieder zu rosten beginnen. Das wird durch den Epoxidgrund unterbunden“, erklärt Michael Warmbrunn.
Silikatisches System aus Putz und Anstrich
Die Hälfte der Fassadenflächen hatte man beim Bau des Hauses in den 1920er Jahren mit ungelöschtem Kalk verputzt, die andere Hälfte später doch mit einem Anstrich versehen. „Der kreidete nicht, war also Dispersionsfarbe“, so Malermeister Warmbrunn.
So etwas wollte der Bauherr nicht erneut an seinem Haus haben. Auch ein Anstrich allein wäre ihm zu wenig gewesen, dem Wert der Immobilie nicht angemessen. Ein solcher Renovieranstrich hätte sich wegen seiner Kurzlebigkeit weder optisch noch wirtschaftlich für ihn gelohnt. Malermeister Warmbrunn empfahl ihm deshalb ein silikatisches System aus Putz und Anstrich von Brillux. „Der vollflächige Putz macht das Haus wieder ansehnlich und beugt Folgeschäden aus dem inhomogenen Untergrund vor. Und die Farben sind sehr matt, so kommt der mineralische Charakter besonders gut raus. Das ist für das Haus ideal“, meint Warmbrunn.
Schritt für Schritt zur perfekten Oberfläche
Nachdem die Fenster, Türen und Bodenflächen abgedeckt waren, erfolgte als erstes ein Anstrich mit „Silikat-Grund ELF 1803“ – ein tief eindringendes, wasserverdünnbares Grundier- und Verdünnungsmittel auf Silikatbasis mit organischen Stabilisatoren. Im Zuge dessen konnten die Maler auch die Ornamente und vor allem die Gesimse überall dort anputzen, wo Abbruchschäden vorhanden waren.
Danach trugen die Handwerker auf der gesamten Fassadenfläche den Armierungsmörtel „WDVS Pulverkleber 3550“ auf und betteten darin als Armierungsgewebe „WDVS Glasseidengewebe 3797“ ein. Anschließend erfolgte als Putzgrundierung eine Zwischenbeschichtung mit dem „Silikat-Streichfüller ELF 3639“. Darauf trugen die Mitarbeiter von Michael Warmbrunn dann den Kratzputz „Silikat-Putz KR K2 3631“ 2 mm dick gescheibt mit der Traufel auf. Den Abschluss bildet ein zweifacher Anstrich mit der einkomponentigen Silikatfarbe „Ultrasil HP 1901“. Die einkomponentige Sol-Silikat-Fassadenfarbe schützt ohne den Zusatz von Bioziden vor Algen und Pilzen und ist für hoch wasserdampfdiffusionsfähige Anstriche auf tragfähigen mineralischen Untergründen geeignet. Die Flächen wurden aus dem Farbtonsystem „Scala“ hellgrün gestrichen und die Stuckverzierungen weiß, damit sie als Zierelemente aus der Fassadenfläche optisch hervortreten können.
Fazit
„Wenn nur gestrichen worden wäre, hätte man Risse gespachtelt und Gewebe darüber gepackt. Beispachteln hätte man auch müssen und Inhomogenität aus dem Untergrund trotzdem weiterhin gesehen“, sagt Frank Komosinski, technischer Berater bei Brillux. Die Zusammenarbeit mit ihm beschreibt Malermeister Michael Warmbrunn als sehr gut: „Wir hatten immer Unterstützung bei Planung, Farbtonentwürfen und Untergrundprüfung.“ Und das sieht man dem Ergebnis der im Juni dieses Jahres abgeschlossenen Arbeiten auch an: eine rundum gelungene Fassadensanierung.
AutorDipl.-Ing. Thomas Wieckhorst ist Chefredakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.