Frische Farbe für die East Side Gallery
Zwei Jahrzehnte sind ins Land gegangen, seit die Mauer in Berlin von der Bildfläche verschwand. Als Symbol blieb sie auf einer Länge von 1300 m zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof stehen. Dort hatten über 100 Künstler unmittelbar nach Öffnung der Mauer ihre Eindrücke zu diesem Thema auf den 3,40 m hohen und 1,20 m breiten Betonsegmenten künstlerischen umgesetzt. So entstand in neun Monaten die „East Side Gallery“, die mit 106 Gemälden die Erinnerung an die deutsche Teilung wach hält. Verwitterung und Emission hatten ihr jedoch in der vergangenen 20 Jahren ebenso zugesetzt wie mutwillige Verschmutzung – eine Sanierung tat dringend Not. Der Erhalt dieses Denkmals setzt sich der 1996 gegründete Künstlerverein „East Side Gallery“ ein. Im Mai 2000 forcierte daher der Verband der Lackindustrie anlässlich seines 100. Jahrestages mit einer Spende die Sanierung. Zahlreiche Unternehmen wie der Farbenhersteller Caparol stellten dafür Material zur Verfügung. Die Künstlerinitiative East Side Gallery e.V. übernahm die Betreuung der Künstler. Gefragt war hier allerdings nicht etwa eine Auffrischung oder Ausbesserung, sondern vielmehr eine der Authentizität verpflichtete Neuauflage der Bilder, die Anfang November dieses Jahres feierlich eingeweiht werden konnte. Mehr als 90 Künstler hatten die Chance genutzt und die 821 Mauersegmente erneut mit ihren Gedanken zur deutschen Teilung bemalt.
Einen Film über die Sanierungsarbeiten an der East Side Gallery finden Sie hier: