Schöne Aussicht
Die inszenierte Öffnung der Fassade der Neuen Galerie in Kassel hält auch im Inneren, was der Name der
Straße davor verspricht: „Schöne Aussicht“. Um dem Besucher diese zu ermöglichen, bauten die Handwerker neue Fenster mit einer Structural-Glazing-Konstruktion in die Sandsteinfassade ein.
Großen Wert legte das mit der Planung beauftragte Berliner Büro Staab Architekten beim Umbau der Neuen Galerie in Kassel auf den Umgang mit den Öffnungen in der historischen Sandsteinfassade.
Funktionale Bauteile vor und hinter den Fenstern
So wurde die vorhandene Weitung der Fensterlaibungen von den Handwerkern nach innen gedämmt und mit auf Rahmen gespannten Stoffscreens innen bündig mit der Wandoberfläche geschlossen. Hinter den Screens befinden sich die Abluftauslässe und eine Reihe von in die Brüstung versenkter LEDs, die in den Abendstunden Tageslicht nach innen simulieren. Nach außen werden die Fensteröffnungen auf diese Weise weithin sichtbar erleuchtet. Die von innen vor die Außenscheibe montierten Rollos aus lichtdurchlässigem Kunststoff schützen die Kunst im Inneren tagsüber vor direktem Sonnenlicht.
Speziell für die Neue Galerie entwickelte Fenster
„Die Fenster sind eine höchst anspruchsvolle Sonderanfertigung“, sagt Frank Albrecht, Geschäftsführer der Euromet Metallbau aus Kassel, die mit dem Bau und Einbau der Fenster beauftragt war. Und das ist nicht übertrieben. Denn das mit Blick auf den geforderten Wärme- und Einbruchschutz speziell für das Bauvorhaben für die Fenster gezogene Aluminiumprofil entwickelten die Architekten gemeinsam mit der im schweizerischen Itter ansässigen Firma Steindl Glas. Die Aluminiumprofile wurden bei der Firma Heroal in Verl gezogen, das Sonnenschutzglas als Structural-Glazing-Konstruktion von der Firma Steindl geliefert.
In der Wandelgalerie im Erdgeschoss und der Loggia im Obergeschoss montierten die Handwerker die Metallfenster so, dass sie von außen beinahe unsichtbar bleiben. Da man hier innen auf die Stoffscreens verzichtete, bieten die Fenster eine „Schöne Aussicht“ über die gleichnamige Straße hinweg zur Karlsaue.
„Die Fenster sind eine höchst anspruchsvolle Sonderanfertigung“