Schutz der Wissenschaft
Innendämmung mit Calciumsilikatplatten im Dresdner Zwinger
Der Dresdner Zwinger gehört zu den bekanntesten Barockdenkmälern des Landes. Zurzeit wird er grundlegend saniert. Im Bauabschnitt Mathematisch-Physikalischer Salon entschieden sich die Verantwortlichen für eine Innendämmung mit Calciumsilikatplatten.
Der Mathematisch-Physikalische Salon im Dresdner Zwinger beherbergt seit 1728 eine Ausstellung feinmechanischer Instrumente. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ist die Wiedereröffnung schon für dieses Frühjahr geplant. Bei der energetischen Sanierung des Salons hatte sich der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) hauptsächlich aus zwei Gründen für Calciumsilikatplatten entschieden: Energieeinsparung und Schimmelvermeidung. Der für den Bau des Zwingers verwendetet Sandstein hat bekanntlich einen geringen Dämmwert. Durch die Dämmung des Sandsteinbaus sollen die Energiekosten zukünftig sinken. Kondensation auf den Sandsteinwänden barg außerdem das Risiko einer Schimmelbildung. Um Feuchtigkeitsschäden langfristig zu vermeiden, entschied man sich für ein rein mineralisches Baustoffsystem. In Teilen des Mathematisch-Physikalischen Salons sowie den angrenzenden Wirtschaftsräumen wurden mehr als
450 m2 epatherm-Platten in einer durchschnittlichen Dicke von 50 mm verbaut.
Verarbeitung der Calciumsilikatplatten
Die Mitarbeiter der Augsburg C. Bau GmbH aus Dresden glichen zunächst vorhandene Unebenheiten mit dem Kalkputz mpm1 aus. Anschließend wurden die allseitig grundierten Calciumsilikatplatten mit dem dazugehörigen Systemkleber an den Innenflächen der Außenwände beziehungsweise an den Decken montiert. Die sorgfältige und hochwertige Ausführung der Arbeiten wurde durch den Vor-Ort-Service von epasit gewährleistet. Als Finish folgte der Innenspachtel multi-eti, zweilagig mit eingebettetem Armierungsgewebe. So konnte die ursprüngliche Optik der Putzflächen wie gewünscht erhalten bleiben.
Sanierung des Mathematisch-Physikalischen Salons
Der Mathematisch-Physikalische Salon ist einer von vier Eckpavillons des Zwingers, die durch Bogengalerien verbunden werden. Faunkonsolen schmücken die Fassaden der Bogengalerien im Bereich des Souterrain. Zwischen dem Salon und dem auffälligen Kronentor liegt die Langgalerie O. In den aus Sandstein erbauten Gebäudeteilen Bogengalerie K, Grottensaal, Langgalerie O und Pavillon F wurden die Innenseiten der Außenwände in den Schildbögen über den Fenstern sowie die Laibungen der großen Holzfenster energetisch saniert. Die Rundbogen der Fenster erforderten einen exakten Zuschnitt der Klimaplatten. Zwischen Platten und Fensterrahmen brachten die Handwerker ein offenporiges Anschlussband an. Feuchtigkeitsschäden und der sogenannte Fogging-Effekt werden dadurch langfristig verhindert. Trotz filigraner Zuschnitte konnte manche mit Stuckelementen verzierte Passage nicht komplett mit Platten versehen werden. Die Anarbeitungen glich man in Absprache mit der Bauleitung mit Klimaputz aus.
Sanierung der Wirtschaftsgebäude
Beim Anbau R handelt es sich um angrenzende Wirtschaftsräume aus den 1920er Jahren, gemauert aus etwa 60 cm dickem Ziegelmischmauerwerk. Die Wände sanierte man analog zum Salon: Die Handwerker entfernten den maroden Putz, verputzten die Wände neu und montierten anschließend die Calciumsilikatplatten. An der Decken wurden die Platten sowohl verklebt als auch verdübelt, aufgrund der Brandschutzbestimmungen verwendeten die Handwerker zugelassene Tellerdübel aus Edelstahl. Um Wärmebrücken zu vermeiden, verschloss man die Dübellöcher mit Zuschnitt aus den Calciumsilikatplatten, den sogenannten energetischen Kapselungen. Teilweise bestand die Decke aus unebenen Betondielen, dort schufen die Handwerker mithilfe eines Putzträgergewebes aus Edelstahl zunächst eine ebene Fläche und verputzten diese mit Kalkzementputz.
Autorin
Dipl.-Betriebswirtin Peggy Wandel ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma epasit in Ammerbuch-Altingen verantwortlich.
Schimmelvermeidung durch Innendämmung mit Calciumsilikatplatten im Dresdner Zwinger