Holzfenster vor Wind und Wetter geschützt
Je nach Belastung, Objektbedingungen und Beschichtung können Wartungsarbeiten an Hölzern, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, schon nach ein bis zwei oder erst nach acht bis zehn Jahren notwendig sein. Vor der eigentlichen Renovierung müssen das Holz und die vorhandene Beschichtung überprüft werden.
Insbesondere Nadelhölzer sind von Bläuepilzbefall bedroht. Diese rufen zwar keine direkte Zerstörung des Holzes hervor, aber bereiten durch ihr Wachstum den Boden für einen nachfolgenden Befall durch holzzerstörende Pilze. Die Fruchtkörper sprengen die Lackschichten und ermöglichen so das Eindringen von Wasser und den Angriff holzzerstörender Pilze. Erkennen lassen sich die bläulichen bis schwarzen Verfärbungen per Augenschein. Auch auf Fäulnis, holzzerstörende Pilze oder Insekten wird per Augenschein geprüft, und die Festigkeit mit einem Messer überprüft.
Holzrisse, Ausrisse sowie gerissene oder lose Äste lassen sich in der Regel per Augenschein gut feststellen. Betroffenen Holzteile müssen bei Bedarf ausgewechselt werden.
Harzreiche Nadelhölzer neigen zum Ausscheiden von Harz an der Oberfläche, was durch Anstriche nicht zuverlässig zu beseitigen ist. Wegen der geringeren Aufheizung sollten bei der Beschichtung hellere Farbtöne bevorzugt werden. Holz vergraut, wenn es aufgrund farbloser oder schwach pigmentierter Beschichtungen nicht ausreichend UV-geschützt ist. Durch die ultravioletten Strahlen wird das „Holzbindemittel“ Lignin zerstört. Vergrautes Holz ist nicht tragfähig für Beschichtungen und muss deshalb entfernt werden.
Holzinhaltsstoffe
Da es keine handwerkliche Prüfmethode gibt, mit der bei unbehandelten Hölzern anstrichschädliche Inhaltsstoffe erkannt werden können, kann nur eine Probefläche angelegt werden. Einige Laubhölzer enthalten Gerbsäure, was beim Kontakt mit Metallen und fungiziden Wirkstoffen zu fleckigen Verfärbungen führen kann. Bei der Verwendung von wasser-basierten Beschichtungen und Grundierungen können Holzinhaltsstoffe aufschwimmen und zu fleckigen Verfärbungen an der Anstrichoberfläche führen.
Versiegelung und Abdichtungen
Bei Holzfenstern und Türen muss der Handwerker die Bauteilabdichtungen, bei Holzfenstern besonders auch die Glasabdichtung prüfen und schadhafte Versiegelungen entfernen und durch einen geeigneten Dichtstoff ersetzen.
Holzfenster: Renovierung vorbereiten
Unabhängig davon, ob ein Holzbauteil lasierend oder deckend beschichtet werden soll, hängt eine erfolgreiche Renovierung von einer optimalen Vorbereitung ab. Die beginnt mit der sorgfältigen Prüfung des Untergrundes. Um welche Art Altbeschichtung handelt es sich? Wie sieht es mit der Tragfähigkeit aus? Stimmt die Holzfeuchte? Auch die Wahl des Farbtons der Beschichtung kann einen wesentlichen Einfluss auf die Witterungsbeständigkeit der Beschichtung haben. Ist hier der richtige Farbton bedacht worden?
1. Nitrotest
Die Art der Altbeschichtung wird mit dem Nitrotest ermittelt. Hierzu wird die Oberfläche mit Nitro-Verdünnung 456 benetzt. Löst sich der Altanstrich stark, handelt es sich um ein physikalisch trocknendes System, zum Beispiel auf Acryl- oder PU-Basis; kein oder schwaches Anlösen deutet auf ein chemisch härtendes System, zum Beispiel auf Basis von Alkydharz, hin.
2. Tragfähigkeit
Zur Überprüfung der Tragfähigkeit des bestehenden Anstrichs wird die Oberflache mit einem festen, kantigen Gegenstand angeritzt, beim anschließenden Klebebandtest wird ein Klebestreifen fest angedrückt und ruckartig abgezogen. Hält die Beschichtung dieser Prüfung nicht stand, muss sie entfernt werden. Bei lasierten Hölzern wird durch Auflegen eines nassen Tuchs auf die Oberfläche zusätzlich deutlich gemacht, ob der Anstrich beziehungsweise das Holz ausgewittert ist. Entsteht an dieser Stelle nach kurzer Zeit ein feuchter, dunkler Fleck im Holz, muss die Oberfläche bis auf die tragfähigen Holzschichten abgeschliffen werden.
3. Holzfeuchte
Ein besonders kritischer Punkt ist der Feuchtegehalt des Holzes. Vor der Beschichtung von Laub- und Nadelhölzern sind folgende Grenzwerte zulässig. Maßhaltige Bauteile: 11 bis 15 Prozent, begrenzt und nicht maßhaltige Bauteile: weniger als 18 Prozent. Der aktuelle Wert wird mit dem Feuchtigkeitsmessgerät ermittelt.
Holzfenster richtig renovieren
Eine optimale Überholungsbeschichtung ist immer auch das Ergebnis sorgfältiger Vorarbeit. Bei maßhaltigen Holzbauteilen kommt es entscheidend darauf an, dass die zu bearbeitenden Flächen sauber vorbereitet werden, damit der Beschichtungsaufbau eine geschlossene Oberfläche ergibt. Schadhafte Dichtstoffe werden mit dem Cupschnittmesser herausgeschnitten.
Nicht tragfähige Anstriche und vergrautes Holz werden zunächst abgeschliffen, tragfähige Altanstriche gleichmäßig angeschliffen.
Rissige Eckverbindungen müssen auf eine etwa 5 mm breite Fuge aufgeweitet werden. Die Verfüllung, zum Beispiel mit „Fenster-Reparatur-Versiegelung 399“, erfolgt aber erst nach der Zwischenbeschichtung.
Überholungen mit deckenden Beschichtungen
Bei deckenden Beschichtungen tritt der typische Charakter der Holzstruktur zugunsten einer geschlossenen, hochglänzenden oder seidenglänzenden Oberfläche in den Hintergrund.
Nach den Vorarbeiten wird unbehandeltes rohes Holz außen mit „Impredur Holzimprägniergrund 550“ für den weiteren Beschichtungsaufbau vorbereitet. Diese tief eindringende, feuchtigkeitsregulierende Imprägnierung schützt das Holz vor Bläue und Fäulnis.
Mit „Impredur Grund 835“ oder „Impredur Ventilack 822“ für die Grund- und Zwischenbeschichtung wird die feuchtigkeitsregulierende Wirkung unterstützt. Offene Eckverbindungen müssen gut verfüllt werden. Das geschieht nicht auf dem unbehandelten Holz, sondern jeweils nach der Zwischenbeschichtung und bevor die Schlussbeschichtung aufgebaut wird, zum Beispiel mit „Fenster-Reparaturmasse 399“.
Für eine ebenso dekorative wie schützende Schlussbeschichtung bietet Brillux eine Vielzahl deckender Produkte in unterschiedlichen Glanzgraden an.
Die Versiegelung der Glasabschlüsse und Abdichtungen erfolgt nach Abschluss sämtlicher Anstricharbeiten und gründlichem Durchtrocknen der Beschichtung mit dauerelastischem Silicondichtstoff, zum Beispiel „Neutral-Silicon 386“.