Wandmalereien von Cranach im Schloss Hartenfels in Torgau restauriert

Pünktlich zum Reformationsjubiläum gibt es gute Neuigkeiten von Schloss Hartenfels in Torgau. Neben Wittenberg war Schloss Hartenfels vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis 1547 das politische Zentrum der Lutherischen Reformation. Hier wurde die als erster evangelischer Kirchenneubau errichtete Schlosskapelle 1544 von Martin Luther geweiht. Die Freilegung und Restaurierung einer Cranach-Wandmalerei in Schloss Hartenfels wurde im Januar ab­geschlossen. Die Wandmalerei befindet sich an der Schlossseitenwand in der Spiegelstube des Großen Wendelsteins. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte im vergangenen Jahr die Mittel für die Restaurierung zur Verfügung. In An­betracht der Ergebnisse hat die Jutta Schoeller-Meinz-Stiftung in der DSD eine erneute Förderung für weitere Restaurierungen in den Kurfürstlichen Gemächern und in der Flaschenstube in Schloss Hartenfels zugesagt. Die Treppe des 1533-36 erbauten Großen Wendelsteins trägt sich ohne mittlere Stütze selbst. Überspannt wird das Treppenhaus von einem Gewölbe, dessen Gewicht auf sechs schlanken Pfeilern ruht.

Einblicke in die Maltechnik

Über dem Gewölbe liegt die Spiegelstube, ein Turmzimmer mit Wandmalereien aus der Cranach-Werkstatt von 1534. Die Präsentation der Wandmalereien aus der Cranach-Werkstatt erlaubt dem Besucher Einblicke in die Erbauungszeit des Schlosses. Die Freilegung der Renaissancemalereien ermöglicht außeredm Untersuchungen zur Maltechnik, zum Aufbau, zu den Werkstätten und Künstlern. Schloss Hartenfels gehört zu den über 760 Projekten der DSD in Sachsen.

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