„Brick Award ’08“ verliehen
Anfang April wurde in der Alten Aula der Akademie der Wissenschaften in Wien von der Wienerberger AG zum dritten Mal der mit insgesamt 21 000 Euro dotierte „Brick Award“ verliehen. Seit 2004 werden mit dem Preis alle zwei Jahre die „kreativsten Ziegelarchitekturen der Welt“ ausgezeichnet. Für den in diesem Jahre verliehenen Preis wurden insgesamt 255 Projekte aus 19 Ländern eingereicht, aus denen die Jury drei Sieger und zwei Sonderpreise ermittelte.
Der erste Preis ging für das Diözesanmuseum Kolumba in Köln an Peter Zumthor. „Über und neben den Ruinen der 1943 zerstörten Kirche Sankt Kolumba hat Architekt Peter Zumthor vielleicht sein bislang schönstes Haus gebaut: das Museum für die Sammlung des Erzbistums Köln“, so die Jury. Vor allem waren aber die Verwendung eines ganz speziellen Ziegels und die Verarbeitung zu einem so genannten „Pullovermauerwerk“ Anlass für die Vergabe des ersten Preises an das seit September 2007 geöffnete Museum.
Den zweiten Preis erhielten die Bearth & Deplazes Architekten AG (Valentin Bearth, Andrea Deplazes, Daniel Ladner) für das Weingut Gantenbein im schweizerischen Fläsch. Beim ersten Blick auf das Produktions- und Degustationsgebäude fällt die Konzentration auf das Wesentliche, die einfache Stahlbetonskelettkonstruktion, auf. Erst beim genaueren Hinsehen sieht man die Ausfachung mit Ziegeln. Diese Gitter erzeugen durch eine minimale Verschiebung der Steine ein Fassadenmuster, das aus der Ferne das Bild von Weinbeeren ergibt. Die Fassade funktioniert dabei wie ein Bildschirm, dessen Pixel aus einzelnen Ziegeln gebildet werden. Hergestellt wurde diese Fassade aus Fertigteilen mit den Maßen 4 x 1,5 m von einem Industrieroboter.
Der dritte Preis ging an die Architekten Tuomo Siitonen und Esko Valkama für das IT-Haus in Espoo (Finnland). Rote Ziegelfassaden haben hier Tradition, die auch das Gebäude des finnischen Forschungszentrums aufgreift und zeitgemäß interpretiert. Einer der beiden Sonderpreise ging für das Wohnhaus in Morcote (Schweiz) an Markus Wespi und Jérôme de Meuron, Architekten BSA AG. Einen weiteren Sonderpreis gab es für die Hauptverwaltung des niederländischen WWF in Zeist für Thomas Rau.