Neugestaltung des Teekanne Headquarters in Düsseldorf von bkp

Bei der Umgestaltung des Düsseldorfer Firmensitzes der Teekanne GmbH war eines besonders wichtig: Trotz modernster Standards und Integration von digitalisierten Arbeitsmitteln sollte die lange Firmenhistorie räumlich erlebbar bleiben. Heraus kam dabei ein hochmoderner Multispace.

Der steigende Anteil an Remote-Arbeit sowie die veränderten Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz forderten eine Umgestaltung des klassischen Teekanne-Büros. Wo früher schmale Gänge und verschlossene Bürotüren das Gesamtbild prägten, ist deshalb nun ein luftiger Multispace entstanden: Hier treffen auf offen gestalteten Flächen verschiedene Arbeitszonen in harmonischem Zusammenspiel aufeinander und lassen Raum für unterschiedliche Arbeitssituationen sowie Formen der Zusammenarbeit und fördern Kreativität und Austausch. 

Mitarbeitende tragen zum neuen Gestaltungskonzept bei 

Um die verschiedenen räumlichen Bedürfnisse und die Art und Weise der Zusammenarbeit im Unternehmen kennenzulernen,  setzt  das Innen:Architekturbüro bkp auf vorgeschaltete Workshops, in denen künftige Formen des Miteinanders und Anforderungen an das Büro erarbeitet werden – zunächst auf Führungsebene, anschließend aber auch mit den operativen Mitarbeitenden, um die Besonderheiten der einzelnen Abteilungen kennenzulernen. So entstehen sinnvoll genutzte Flächen, die Rückzug ermöglichen, kreatives Denken unterstützen oder optimale Voraussetzungen für Meetings bieten – persönlich, telefonisch und per Video.

Mehr noch: Durch den Einbezug sämtlicher Ebenen ist bkp in die langjährige Firmengeschichte eingetaucht, die in der Gestaltung eine hervorgehobene Rolle spielen sollte. Denn eine klare und starke Unternehmensidentität fördert die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen und sorgt dafür, dass das Büro gerne genutzt wird. Bei der Teekanne hat bkp dafür auf eine zurückhaltende Gesamtgestaltung gesetzt, die durch besondere Highlights die Unternehmensgeschichte betont: Gleich im Eingangsbereich heißt ein Tisch in Form des Gründungsjahrs Mitarbeitende wie Gäste willkommen; Zitate der Teekanne-Gründer und historisches Bildmaterial der Teeproduktion zieren Wände; eine originale Teekanne-Leuchte schwebt plakativ im „Tea Point“. Trotz der Umnutzung des Erdgeschosses, wo früher der Tee verpackt wurde, wird die Direktive des Unternehmens so noch immer auf den ersten Blick deutlich und erlaubt einen Blick in die Vergangenheit vom Hier und Jetzt. 

Stimmiges Miteinander von Vergangenheit und Gegenwart 

Grundlage dafür, dass die Relikte alter Tage eine klare, moderne Wirkung entfalten können und die Räume nicht überfrachten, sind natürliche Materialien, die sich authentisch in das Gesamtbild einfügen: Stahlprofile, Steingussboden und Glasfronten bilden eine zurückhaltende Basis und sorgen subtil für eine industrielle Anmutung im Stile der historischen Teeproduktion. Eichenholz und kleinere, farbliche Akzentuierungen sorgen für optische Wärme und Wohlbefinden beim Arbeiten. Aber auch die moderne Infrastruktur und digitalen Anwendungen zeigen in Richtung Zukunft und erleichtern innovatives Denken und Arbeiten. 

„Bei dem Projekt für die Teekanne stand im Fokus, was das Unternehmen aus der Vergangenheit in die Zukunft mitnehmen kann“, so Eva Boss, Gesellschafterin bei bkp. „Dabei ging es eben nicht um rückwärtsgewandten Ahnenkult, sondern um die Stärkung der Unternehmensidentität und der Frage ‚Wo kommen wir her und wo gehen wir hin?‘. Unsere räumliche Übersetzung davon untermalt das Image des Unternehmens und setzt ein klares Zeichen für alle Mitarbeitenden und Kunden.“

 

Autor

Anna Weidemann ist als Head of Marketing & Communication bei der bkp in Düsseldorf tätig.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 1-2/2020

Mit „Muresko“ gelingt eine einzigartige Gestaltung

Das B?rogeb?ude mit der aufmerksamkeitsstark umgestalteten Fassade befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Brauereimuseum auf dem Gel?nde der Maisel’s Brauerei in Bayreuth

Kann Kunst am Bau die Motivation der Mitarbeiter beflügeln und die Produktivkraft eines Unternehmens steigern? Jeff Maisel, Chef der bekannten Maisel’s Brauerei, dürfte diese Frage wohl bejahen. Er...

mehr
Ausgabe 11/2019

Altes Gerichtsgebäude im Andreas Quartier in Düsseldorf restauriert

Zusammenspiel von dunkelblauem Anstrich mit steinimitierend gestalteten W?nden

Inmitten der Düsseldorfer Altstadt ist rund um das ehemalige Amts- und Landgericht ein neues Viertel entstanden: das Andreas Quartier. Den Ausgangspunkt zu diesem Quartier bildet das neobarocke...

mehr