Kolonnaden-Bauwerke auf der Museumsinsel in Berlin erhalten Abdichtung von Remmers

Im Zuge  der Restaurierung wurden die historischen Kolonnaden-Bauwerke auf der ­Museumsinsel in Berlin instandgesetzt. Ein Teil der Arbeiten betraf auch die Fundamente der Säulenbauwerke. Diese wurden mit der multifunktionalen Bauwerksabdichtung „MB 2K“ von Remmers abgedichtet.

Ziel der Restaurierung war es, die Kolonnaden auf der Museumsinsel in ihren ursprünglichen Zustand aus dem Jahre 1878 ­zurückzuversetzen
Foto: Stephan Falk

Ziel der Restaurierung war es, die Kolonnaden auf der Museumsinsel in ihren ursprünglichen Zustand aus dem Jahre 1878 ­zurückzuversetzen
Foto: Stephan Falk
Die Berliner Museumsinsel vereint verschiedene ­historische Museumsbauten von besonderer künst­lerischer und geisteswissenschaftlicher Bedeutung. ­Bestandteil des 1999 zum UNESCO-Welterbe ernannten Gebäude-Ensembles sind die Kolonnaden. Die im 19. Jahrhundert errichteten Säulengänge aus Naturstein sowie der benachbarte Kolonnadenhof wiesen teils schwere Beschädigungen und altersbedingte Risse und Abplatzungen auf und wurden daher im Zuge ­eines ersten Bauabschnitts zum großen Teil ­bereits bis 2010 instandgesetzt.

Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) wurden bis 2023 auch die restlichen Kolonnaden saniert und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der letzte Bau­abschnitt umfasste insbesondere die Freistellung des Säulenganges am Spreeufer nordöstlich der Alten Nationalgalerie. Um zusätzliche Räume auf der ­Museumsinsel zu schaffen, war dieser Teil 1911 ­ausgebaut und 1957 um einen Kopfbau als neuer Endpunkt der Kolonnaden erweitert worden. Im Zuge der Arbeiten wurden geschädigte Bauteile wie Brüstungsplatten, Säulentrommeln und Architrave demontiert, restauriert und später wieder eingebaut. Der Kopfbau wurde unter Verwendung der historischen Säulen als offener Pavillon gestaltet.

Feuchteschäden an erdberührten Bauteilen

Nach dem Auftragen des Zementputzes wird die Fläche mit Remmers „Kiesol MB“ grundiert
Fotos: HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz

Nach dem Auftragen des Zementputzes wird die Fläche mit Remmers „Kiesol MB“ grundiert
Fotos: HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz
Einen Bestandteil der Sanierungsarbeiten bildete die Behebung der teils ausgeprägten Feuchteschäden an den erdberührten Wänden und Decken der teils 150 Jahre alten Kolonnaden-Bauwerke. In Zusammen­arbeit mit den Spezialisten von HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz GmbH aus Zwickau entwickelte das ­planende Architekturbüro Dr. Christina und Knud Petersen aus Berlin ein auf die Anforderungen abgestimmtes Abdichtungskonzept. Die Wahl fiel ­schließlich auf die multifunktionale Bauwerksabdichtung „MB 2K“ von Remmers. Diese vereint als flexible ­polymermodifizierte Dickbeschichtung (FPD) die ­Eigenschaften flexibler, rissüberbrückender, mineralischer Dichtungsschlämmen MDS (AbP gemäß PGMDS/FPD) und Bitumendickbeschichtungen PMBC (U-Bericht gemäß DIN EN 15 814). So lassen sich die erdberührten ­Bauteile des Bauwerks dauerhaft vor jeglichen feuchtebedingten Schäden schützen.

Multifunktionale Reaktivabdichtung

Die Instandsetzungsarbeiten an den Kolonnaden-­Fundamenten erfolgten in mehreren Schritten: Nach dem Rückbau von beschädigten Natursteinelementen wurden die Außenwände zunächst freigelegt und ­gereinigt. Anschließend wurde auf die Flächen ein ­Zementputz als Dichtungsträger und Untergrund­ausgleich aufgetragen. Anschließend brachten die Mitarbeiter von HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz eine Grundierung mit Remmers „Kiesol MB“ auf. Die Kratzspachtelung wurde speziell für saugende mineralische Untergründe entwickelt.

Das Auftragen der Reaktivabdichtung „MB 2K“ schützt die erdberührten Bauteile des historischen Bauwerks dauerhaft vor feuchtebedingten Schäden
Foto: HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz

Das Auftragen der Reaktivabdichtung „MB 2K“ schützt die erdberührten Bauteile des historischen Bauwerks dauerhaft vor feuchtebedingten Schäden
Foto: HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz
Anschließend trugen die Handwerker zwei Abdichtungslagen der ­Bauwerksabdichtung „MB 2K“ auf. Uwe ­Kiesewetter, Geschäftsführer bei HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz und bereits seit 20 Jahren an den Sanierungsarbeiten der Museumsinsel beteiligt, erklärt: „Die Abdichtung mit ,MB 2K‘ ersetzte die ursprünglich vorgesehene zweilagige Bahnenabdichtung. Dies bedeutete sowohl geringere Baukosten als auch eine schnellere Verarbeitung. Zudem konnten wir auch bei mattfeuchtem Untergrund problemlos weiterarbeiten – dies ist bei Bitumenschweißbahnen natürlich nicht möglich.“ Nach der vollständigen Durchtrocknung der Abdichtung brachten die Handwerker abschließend zum Schutz eine dreilagige ­Noppenbahn mit Gleitfolie und Filtervlies auf.

Mit dem Ergebnis zeigen sich die Beteiligten hoch­zufrieden – die hohen Abdichtungs-Anforderungen von Bauherren und Planer wurden vollständig erfüllt. Nach Ende der Arbeiten in 2023 erstrahlen die Kolonnaden des Berliner Weltkulturerbes wieder.

Autor

Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma Remmers in Löningen.

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