Sanierung und Abdichtung eines Ringlokschuppens in Osnabrück mit „Kiesol“ von Remmers

Seit ihrer Markteinführung 1963 hat sich die „Kiesol“-Familie zur nachträglichen Mauerwerksabdichtung etabliert. Im Laufe der Jahrzehnte wurde sie stetig weiterentwickelt. Auch bei der Sanierung des historischen Ringlokschuppens in Osnabrück bieten die Remmers-Produkte dauerhaften Schutz.

Einst hatten im 1913 erbauten Ringlokschuppen in Osnabrück bis zu 34 Tonnen schwere Dampfloks Platz. Doch die Elektrifizierung des Zugbetriebs ­veränderte vieles und nach ereignisreichen Jahrzehnten mit wechselnden Funktionen kam es 1990 zur endgültigen Stilllegung des Gebäudes. Anlagenteile wurden ­zurückgebaut, der Rest verfiel. Auch die Einstufung als Industriedenkmal änderte daran nichts. 2020 gründeten die Stadt Osnabrück und die Aloys-&-Brigitte-Coppenrath-Stiftung die ­Ringlockschuppen Osnabrück GmbH mit dem Ziel, die ­Industrieruine zu sanieren und einen zentralen Forschungsstandort zu entwickeln – das Coppenrath Innovation Center (CIC). Hier sollten im Herzen der Stadt Innovation wie ­Unternehmergeist, Wissenschaft und Start-up-Welt zusammenkommen.

Möglichst viel Bausubstanz retten

Der historische Ringlokschuppen in Osnabrück ist zum Coppenrath Innovation Center (CIC) geworden – ein zentraler Forschungsstandort, der Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft zusammenbringt
Foto: Angela von Brill

Der historische Ringlokschuppen in Osnabrück ist zum Coppenrath Innovation Center (CIC) geworden – ein zentraler Forschungsstandort, der Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft zusammenbringt
Foto: Angela von Brill
Doch zunächst stand eine umfassende Sanierung an – insbesondere waren dabei die strengen Vorgaben des Denkmalschutzes zu beachten. Es galt, möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz, der Stahlbeton-Skelett-Konstruktion, sowie des historischen Charmes zu erhalten. Für die im Vorfeld erfolgte Zustandsanalyse holte sich Philipp Theuerkauf, Geschäftsführer der beauftragten Signum Bautenschutz GmbH aus Osnabrück, die ­Experten der Remmers-Fachplanung sowie des Ingenieur­büros planCONCRETE ins Boot. „Rund 63 Prozent der 14 000 m2 umfassenden Fläche wies schadhafte Stellen auf und musste denkmalgerecht instandgesetzt werden“, erinnert sich Philipp Theuerkauf.

Wände, Säulen und Decken gereinigt

Untersucht wurden dabei vor allem der „Mittelbau“ des Gebäudes – im Speziellen die Kuppeldecke – sowie die Stützen, Balken und Zwischendecken an der Nord- und Südseite. Nach Feststellung des Schadensbilds begann die Sanierung. Zunächst mussten Wände, Säulen und Decke fachgerecht gereinigt werden. Beauftragt wurde Bautenschutz Signum. In Teilbereichen unterstützte die  Firma Sandstrahltechnik Schuch aus Görlitz, die mit dem „rotec“-Glaspudermehl von Remmers arbeitete.

Um den Charakter des ­Industriellen zu erhalten, besserten die Handwerker die Schadstellen mit „Betofix Fill“ aus. Auch die Schäden an den Betonkonstruktionen sanierten sie partiell. Hier wurde mit dem Instandsetzungsmörtel „Betofix R3 SR“ die Druckfestigkeit des Betons gezielt erhöht.

Dauerhafter Mauerwerkschutz

Durch das Verkieselungskonzentrat „Kiesol“ und die mineralische Dichtungsschlämme „WP Sulfatex“ erhielten die Wände eine Innenabdichtung mit einem hohen Sulfatwiderstand
Foto: Remmers

Durch das Verkieselungskonzentrat „Kiesol“ und die mineralische Dichtungsschlämme „WP Sulfatex“ erhielten die Wände eine Innenabdichtung mit einem hohen Sulfatwiderstand
Foto: Remmers
In einem weiteren Arbeitsschritt galt es, durch nachträgliche Mauerinjektionen kapillar aufsteigender Feuchtigkeit entgegenzuwirken und den Bestand vor bauschädlichen Salzen zu schützen. Dazu ­wurden in das vom Altputz freigelegte Mauerwerk Bohr­löcher in einem Abstand von 12 cm und mit einem Durchmesser von 12 mm horizontal in die Lagerfuge gesetzt.

Daraufhin folgte die Injektion der lösemittelfreien Silancreme „Kiesol C+“.  „Ihr  Vorteil ist die schnellere ­Ausbildung der Schutzwirkung (Hydrophobie) als bei herkömmlichen Silancremes. ,Kiesol C+‘ eignet sich also ideal für den Schutz des Mauerwerks vor auf­steigender Feuchtigkeit,“ fasst Detlef Brinkmann von der Remmers-Fachvertretung zusammen. Im Anschluss wurden die Bohrlöcher oberflächig mit „WP DS Levell“ verschlossen.

Durch den Auftrag des Verkieselungskonzentrates „Kiesol“ und der mineralischen Dichtungsschlämme „WP Sulfatex“ erhielten die Wände schließlich eine Innenabdichtung mit einem hohen Sulfatwiderstand. Der letzte Schritt bei den Abdichtungsarbeiten war die Sockelabdichtung von außen. Diese wurde mit „MB 2K“ durchgeführt, einer multifunktionalen und hoch rissüberbrückenden Reaktivabdichtung, die den ­Sockelbereich vor Feuchtigkeit und Umwelteinflüssen schützt.

Autor

Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma Remmers in Löningen.

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