Neubau des Porsche Zentrums Regensburg mit Herausforderungen für die Flieseneinbettung

Der Showroom im neuen Porsche-Zentrum der Jepsen Sportwagen GmbH in Regensburg erhielt einen Fliesenboden in edlem Anthrazit, dessen Belag mit den Sakret Baustoff Systemprodukten nun für die besonderen Belastungen und Temperaturschwankungen in den Räumen gerüstet ist.

Die Unternehmerfamilie Jepsen aus Regensburg ist traditionell im Fahrzeughandel verwurzelt. Trotz ­dieses Erfahrungshintergrunds brauchte es einigen unternehmerischen Mut, um in der Zeit der Pandemie ein Großprojekt zu planen – den Neubau eines Porsche-Zentrums für die Region Regensburg. Bei Familie Jepsen und der Geschäftsleitung setzte man auf die Zukunft. Im Juli 2022 erfolgte der erste Spatenstich, und schon im Februar 2024 wurde das neue Gebäude mit einer glanzvollen Eröffnung in Betrieb genommen.

Einladende und zukunftsweisende Architektur

Das architektonische Konzept spiegelt die Dynamik der Marke Porsche wider. Ein U-förmiges Gebäude von etwa 8570 m2 Grundfläche umschließt einen ­Innenhof mit zwei großzügigen Grüninseln, die einen Kontrast zu der eleganten, leicht futuristischen ­Fassadengestaltung bilden. Durch die ­zweigeschossige Bebauung bietet der Neubau zweieinhalb Mal mehr Fläche als die alte Betriebsanlage.

Der Showroom im neuen Porsche-Zentrum der Jepsen Sportwagen GmbH in Regensburg präsentiert sich mit einem Fliesenboden in edlem Anthrazit Der Showroom im neuen Porsche-Zentrum der Jepsen Sportwagen GmbH in Regensburg präsentiert sich mit einem Fliesenboden in edlem Anthrazit
Foto: Sakret / Christoph Ohnweiler

Der Showroom im neuen Porsche-Zentrum der Jepsen Sportwagen GmbH in Regensburg präsentiert sich mit einem Fliesenboden in edlem Anthrazit
Foto: Sakret / Christoph Ohnweiler
In der Raumgliederung folgten die Architekten des unter anderem auf Autohäuser spezialisierten Büros omlor-weigert architekten und generalplaner aus ­Regensburg einem städtebaulichen Gestaltungsansatz. So erleben Besucher im Inneren des Zentrums einen stadtähnlichen Raum mit unterschiedlichen Themenwelten, die als „Gebäude“ konzipiert sind und einladende Kommunikationsflächen schaffen. ­Weitere Highlights sind die verglaste Schau-Werkstatt sowie das Gebrauchtwagenloft im Industrie-Style, ein ­Novum in der Branche.

Insgesamt ist das Zentrum in Regensburg zurzeit eines der größten Porsche-Autohäuser, in denen das neue Corporate Design der Marke konsequent und exemplarisch umgesetzt ist – damit entstand laut Porsche  ein „einzigartiger Ort des Erlebens, des Anfassens und der Begegnung.“

Nachhaltigkeit auf der Höhe der Zeit

Zukunftsorientiert ist das Gebäude auch in Hinsicht auf seine energetischen Eigenschaften. So wurde es von Anfang an als KfW-Effizienzhaus der Stufe 40 Plus geplant und erreicht nun auch beglaubigt die Stufe EH 40 EE. Mit einem weitgehenden Einsatz regenerativer ­Energie sowie der dämmtechnisch hochwertigen ­Gebäudehülle setzt das neue Porsche-Zentrum in ­Regensburg auch Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz – nicht nur für Autohäuser. Zum verringerten Klimaschutz-Fußabdruck trug auch Sakret mit dem CO2-emissionsreduziert hergestellten „Flexmörtel RegioFlex Bayern Edition“ bei, dessen Bestandteile fast ausschließlich innerhalb eines Radius von etwa 60 km Transportwege angeliefert werden und der mit dem Einsatz eines Binde­mittelsystems den emissionsstarken Zementanteil ­verringert.

Fliesenboden im Showroom

Die Fliesen werden im Buttering-Floating-Verfahren verlegt. Dabei wird sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseite der Fliesen Dünnbettmörtel aufgetragen Die Fliesen werden im Buttering-Floating-Verfahren verlegt
Foto: Sakret / Christoph Ohnweiler

Die Fliesen werden im Buttering-Floating-Verfahren verlegt
Foto: Sakret / Christoph Ohnweiler
Für den Showroom sah die Planung einen markant stilvollen Bodenbelag aus großformatigen, anthrazitfarbenen Keramikfliesen vor. Damit stellten sich für die Ausführung zwei erhebliche Herausforderungen: Die Einbettung der Fliesen ist starkem, mechanischem Druck ausgesetzt. Die Fahrzeuge wiegen zwei Tonnen und mehr; besonders beim Bewegen der ­Fahrzeuge entstehen außerdem Scherkräfte, die nicht nur senkrecht nach unten wirken, sondern Druck auch mit einem horizontalen Vektoranteil ausüben. Die großen Fensterflächen des Showrooms verursachen trotz Thermoverglasung bei intensiver Sonnen­einstrahlung eine merkliche Erwärmung des Bodens und damit eine starke thermische Belastung der ­Einbettungsmaterialien der Fliesen.

Die Ausführung der Fliesenarbeiten übernahm die ­Firma Aumer aus Schorndorf, die über eine besondere Expertise für großflächige Verfliesungen in Hallen, Ausstellungsräumen und Pflegeeinrichtungen verfügt. In Zusammenarbeit mit Julian Dietrich, Leiter Anwendungstechnik von Sakret Rygol, fand man auch für Problembereiche die qualitativ beste Verlegung der Fliesen. Eine kritische Situation ergab sich durch den vorhandenen Untergrund mit einem stellenweise gerissenen Estrich, für den als Verlegeuntergrund der Fliesen eine technische Lösung gefunden werden musste.

Mit dem eingearbeiteten „Multifunktions­gewebe MFG“ konnte dieser aufbereitet und damit auch die Untergrundspannungen ausgeglichen werden. Ebenso war bei der Fliesenverlegung den Belastungen durch die Fahrzeuggewichte Rechnung zu tragen. Aber nicht nur die punktuellen Gewichtsbelastungen ­während der Standzeiten durch das Herein- und Herausfahren der Fahrzeuge aus dem Hallenbereich, sondern auch die zusätzlichen horizontal entstehenden Scherkräfte, wie beim Rangieren im Stand, mussten in das Lösungskonzept eingebunden werden.

Sichere Fliesenverlegung

Die großformatigen etwa 8 kg schweren Fliesen werden von zwei Handwerkern gleichzeitig verlegt Die großformatigen etwa 8 kg schweren Fliesen werden von zwei Handwerkern gleichzeitig verlegt
Foto: Sakret / Christoph Ohnweiler

Die großformatigen etwa 8 kg schweren Fliesen werden von zwei Handwerkern gleichzeitig verlegt
Foto: Sakret / Christoph Ohnweiler
Im Neuwagen-Showroom musste eine Fläche von 1050 m2 gefliest werden. Die dazu bestimmten Fliesen mit einer Größe von 60 x 120 cm und einer Dicke von 8,5 mm hatten ein Gewicht von jeweils etwa 8 kg pro Stück. Zur Verlegung wendete die Firma Aumer das Buttering-Floating-Verfahren an. Der Dünnbettmörtel „­Sakret RegioFlex“ wurde dabei sowohl auf den ­Untergrund als auch auf die Rückseite der Fliesen aufgebracht. Einen zusätzlichen Schutz bildet das „Multifunktionsgewebe Sakret MFG“, das Fliesen und Untergrund entkoppelt und so als Puffer gegen Spannung dient.

Verlegesystem:

-a- Erstellen des Estrichs

-b- „Sakret Multifunktionsgewebe MFG“ - 4 mm, ­verklebt mit „Sakret SBA pus Schnellbauabdichtung“

-c- Auftrag von „RegioFlex XL RF“ mit 15-mm-Zahnung auf Untergrund

-d- Auftrag von „RegioFlex XL RF“ mit 8-mm-Zahnung auf Fliese

-e- Verlegung der Fliesen im Buttering-Floating-Verfahren

-f- Einarbeitung der Dehnprofile etwa alle 35 m2

-g- Verfugen mit „Naturstein- und Feinsteinzeugfugenmörtel NFF“

Im Zusammenwirken wie auch in den verschiedenen Einzelkomponenten zeigen sich die Stärken des Sakret Baustoffsystems. So sind alle Materialien in ihren stofflichen Eigenschaften aufeinander abgestimmt und damit Grundlage für eine zuverlässige und sichere Verarbeitung. Zugleich stehen Materialien für alle Anforderungsgrade zur Verfügung. Der „Flex­mörtel Sakret RegioFlex“ ermöglicht eine hohe Einbettung und ist besonders für großformatige Fliesen geeignet. Gleichzeitig verträgt er Belastungen durch Druck und Temperaturen und stärkt die Nachhaltigkeitsbilanz des jeweiligen Projekts. Er kam auch in den Sanitärräumen, der Werkstatt und den Wasch- und Wagenpflegehallen zum Einsatz.

Fazit

Beginn der Fliesenarbeiten war im November 2023, abgeschlossen wurden sie im Februar 2024. Um das Zusammenspiel der Gewerke und die Zeit­planung nicht zu behindern, wurden zwischenzeitlich fertiggestellte Bodenflächen abgedeckt, etwa während im Showroom Kabel für die Monitore in den Deckenschienen verlegt wurden.

Mit der druck- und temperaturbeständigen Ver­fliesung wie im Neuwagen-Showroom des Porsche-Zentrums Regensburg zeigt sich exemplarisch die Leistungsfähigkeit eines Baustoff-Produktsystems. Die Sakret-Komponenten waren für die außerordentlichen Anforderungen bestens geeignet. Ihre hohe Qualität und stofflichen Abstimmungen erlaubten zudem eine sichere und zeitsparende Verlegung. ­Zugleich verringerte der hauptsächlich verwendete Mörtel „RegioFlex Bayern Edition“ den CO2-Fuß­abdruck des Projekts und unterstützte die Planer bei ihrem Ansatz, nachhaltig zu sein und das Klima zu schützen.

Autorin

Lena Remmel ist Marketing Managerin bei der Sakret Trockenbaustoffe Europa GmbH & Co. KG in Berlin.

Baubeteiligte (Auswahl)

 

Bauherr

Jepsen Sportwagen GmbH, Regensburg,

www.porsche-regensburg.de

Architekten

Omlor - Weigert Architekten und Generalplaner GmbH, Regensburg, www.omlor-weigert.de

Fliesenarbeiten

Fliesen Aumer, Schorndorf

Baustoffsystem

Sakret Gruppe, Rygol-Sakret, Painten,

www.rygol-sakret.de

Verwendete Systemprodukte

 

„Naturstein- und Feinsteinzeugfugenmörtel NFF“: schnellerhärtender, hochflexibler, zementärer Fugenmörtel CG 2 WA gemäß DIN EN 13888 zum Verfugen von keramischen Fliesen- und Plattenbelägen sowie Naturwerksteinarten mit unempfindlicher, kratzfester Oberfläche – wasserfest und frostsicher, geeignet auch für Nass- und Dauernassbereiche oder bei starken Temperaturveränderungen, zum Beispiel auf Balkonen, Terrassen oder beheizten Fußböden.
„Flexmörtel RegioFlex XL RF Bayern Edition“: ­faservergütet zur Verringerung von Scherspannungen, wasserfest, frostbeständig, hochflexibel – speziell entwickelt für Großformatfliesen sowie Materialien wie Feinsteinzeug, Mosaik oder Betonwerksteine. Der „RegioFlex Bayern Edition“ Flexmörtel ist fast vollständig aus regionalen Rohstoffen gefertigt; mehr als 90 Prozent der Materialien stammen aus einem Radius von unter 60 km. Durch die kurzen Transportwege und ein nachhaltiges Bindemittelsystem zur Reduzierung des Zementanteils wurden die CO2-Emissionen deutlich reduziert.
„Multifunktionsgewebe MFG“: leicht zu verarbeitende Entkopplungsbahn mit integrierter Gewebearmierung von geringer Aufbauhöhe – wirkungsvolle mechanische Trennung von Kräften zwischen Untergrund und Belägen auf dem Boden oder an der Wand.
„Schnellbauabdichtung SBA plus“: zähelastische, schnell abbindende, zweikomponentige zementäre Dichtungsschlämme für die Verbund- und Bauwerksabdichtung – lösemittelfrei, ideal unter Fliesen und Platten auch auf stark druckbelasteten Böden, flexibel bis in tiefe Temperaturen.
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