Geflochtenes Treppengeländer für die Kita der Pfarrei St. Josef der Arbeiter in Rosenheim

Die zweigeschossige Halle einer Kita in Rosenheim wird von der Treppe ins Obergeschoss geprägt. Für deren 20 m langes Geländer entschieden sich die Architekten für ein Flechtwerk aus Weide.

Das Zentrum der nach Plänen der Architekten Wollmann & Mang BDA in Rosenheim erbauten Kita der Pfarrei St. Josef der Arbeiter bildet eine zweigeschossige Halle mit Treppe ins Obergeschoss. Im Gespräch mit dem Flechtwerkgestalter Emmanuel Heringer von Geflecht und Raum entschied sich Architekt Anton Mang für das 20 m lange, den Raum prägende Treppengeländer für Flechtwerk und konnte davon auch die Bauherrschaft überzeugen. So entstand ein langer, fruchtbarer Dialog ziwschen Planer und Handwerker.

Die Wahl aus den von Emmanuel Heringer vorgestellten Flechtmaterialien fiel auf helle geschälte Weide. Als Flechtschlag wurde ein dicht gekimmtes Geflecht ausgewählt, das so dicht ist, dass die eiserne Unterkonstruktion fast vollständig bekleidet ist und in den Hintergrund tritt. Die Abstände der aus 10 mm Rundstahl bestehenden Staken wurden auf 6 cm und zudem gerundete Ecke festgelegt.

Am wichtigsten war für die Gestaltung die Ausführung eines zusammenhängenden durchlaufenden Geländers, das vor Ort geflochten wird. Durch Einbinden des Schlossers Sepp Zehetmair wurde die Ausführung der Metallunterkonstruktion verfeinert und deren Befestigung über 4 x 6 cm große 6 mm dicke Flachstahlplatten an den Stahlbetonbauteilen von  Treppe, Galerie und Podest sowie der Wandanschluss festgelegt. Gerade mal zwei Wochen dauerte die Ausführung von der Montage der Unterkonstruktion bis zum Abschluss der Flechtarbeiten. Das Ergebnis ist ein Stück „Handwerks-Kunst am Bau“ an deren Entstehung und Ausführung sich die Baubeteiligten gern erinnern.

Autor

Dipl.-Ing. Thomas Wieckhorst ist Chefredakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

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