Nutzfahrzeug mit Pedalen: E-Bike als Lastenrad
Mit dem „Procargo CT1“ bringt Sortimo ein echtes Leichtgewicht unter den Nutzfahrzeugen auf den Markt: Das Elektro-Lastenrad wurde speziell für den Einsatz im Gewerbe entwickelt. Seine Besonderheit sind – neben der pfiffigen Neigetechnik – die speziellen Profi-Aufbaulösungen.
Das liegt vielleicht auch daran, dass Lastenräder immer noch so ein bisschen in der Öko-Ecke gesehen werden – interessant vielleicht für den Bio-Bäcker, aber für einen Installateur oder Maler? Doch das könnte sich ändern: Denn mit Sortimo bietet jetzt ein Unternehmen ein Elektro-Lastenrad an, das als Hersteller professioneller Fahrzeuginneneinrichtungen bei Gewerbetreibenden und Handwerker bereits einen Namen hat. Das „Procargo CT1“ genannte Lastenrad wurde gezielt für den gewerblichen Einsatz konstruiert, wobei Sortimo mit dem Unternehmen HNF Heisenberg kooperierte, einem Spezialisten für elektromotorisch unterstützte Fahrrädern.
80 Kilometer Reichweite
Dabei kam ein Dreirad mit patentierter Neigetechnik heraus, mit der sich das Rad trotz seiner zwei Vorderräder in die Kurve lehnen kann. So lassen sich auch bei voller Beladung – möglich sind immerhin bis zu 240 kg – Kurven schnell und sicher durchfahren. Die damit erzielte Agilität und Wendigkeit ist besonders im Stadtverkehr ein großer Pluspunkt. Aufgebaut ist das Lastenrad auf einem Aluminiumrahmen – Basis für das geringe Eigengewicht von 48 kg. Es kann in zwei Längen geordert werden: Das Modell „CT1 L2“ hat eine Gesamtlänge von 2548 mm, das Modell „CT1 L3“ ist 2786 mm lang. Den Antrieb übernimmt ein 250 Watt starker Elektro-Mittelmotor von Bosch, mit dem das Lasten-Pedelec eine Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h erreicht (dann stellt der Elektromotor seine Unterstützung ein). Damit ist das E-Bike führerscheinfrei zu fahren. Der Bosch Rahmen-Akku speichert ausreichend Energie für bis zu 80 km lange Fahrten. Hydraulische Scheibenbremsen sorgen dafür, dass das Lastenrad auch bei voller Zuladung sicher zum Stehen kommt.
Stauraum nach Bedarf
Innovativ ist das Lastenrad auch wegen der speziellen Aufbaulösungen: Die Basis bildet ein stabiler Ladeboden aus widerstandsfähigem ABS-Kunststoff. Er ist mit stabilen „Prosafe“ Aluminiumschienen an beiden Seiten abgeschlossen, so dass das gesamte Ladungssicherungszubehör – Verzurrgurte, Ladungssicherungsnetze und vieles mehr – von Sortimo kompatibel mit dem Lastenfahrrad ist. Wer eine diebstahl- und wettersichere Transportlösung braucht, kann das Lastenrad mit der Box „Top-Loader“ ausstatten. Sie ist aus widerstandsfähigem Aluminium gefertigt und mit einem abschließbaren Deckel versehen. Bei geringem Eigengewicht bietet die Box ein Fassungsvermögen von bis zu 370 Liter. Alternativ steht ein „Side-Top-Loader“ zur Wahl: Diese Box bietet zusätzlich noch eine hohe Schublade oder zwei flache Schubladen. Werkzeuge oder Verbrauchsmittel finden so sicheren Platz und sind schnell griffbereit. Aber auch für den kleinen Geldbeutel bietet das Lastenfahrrad „Procargo CT1“ eine stabile Aufbaulösung: Die „Basket-Unit“ ist ein Korb aus Stahl, der sich schnell und einfach auf der Ladefläche integrieren lässt. Zusätzlichen Platz bietet die integrierte Frontbox, zum Beispiel für Fahrradhelm oder Erste-Hilfe-Kit.
Das „Procargo CT1 L1“ kostet in der Basisversion 6895 Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Sortimo beschränkt sein Angebot aber nicht nur auf den Verkauf des Lastenrads, sondern bietet über seine Dependancen auch ein deutschlandweit flächendeckendes Service- und Wartungsnetz für das Pedelec. Auch individuelle Fahrtrainings für die Mitarbeiter gehören zum Service, wie auch eine Beratung bezüglich möglicher Fördergelder von Bund und Kommunen.
AutorDipl.-Ing. Olaf Meier studierte Maschinenbau und arbeitet seit 2001 als freier Fachjournalist. Er lebt in Mönchengladbach und schreibt unter anderem als Autor für die Zeitschrift bauhandwerk.
Im Internet finden Sie einen Film der Firma Sortimo, der die Vorteile des Lastenfahrrads gegenüber einem normalen Nutzfahrzeug zeigt.
Förderung vom Staat
Bereits im Jahr 2012 hat der Gesetzgeber das Dienstwagenprivileg auch auf Fahrräder ausgeweitet. Wie bei der privaten Nutzung eines Firmenfahrzeugs gibt es für Arbeitnehmer auch für Fahrräder, die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden, steuerliche Vorteile. Darüber hinaus greift die öffentliche Hand Handwerkern aber auch ganz direkt bei der Finanzierung eines Lastenrads unter die Arme – je nach Bundesland und Kommune: So bekommen Gewerbetreibende in München, die den Firmen-Fuhrpark um ein E-Lastenrad ergänzen, bis zu 1000 Euro. Die Landesregierung Baden-Württemberg übernimmt sogar 50 Prozent der Investitionskosten beziehungsweise bis zu 4000 Euro pro Elektro-Lastenrad.