Sockelputz auf bituminösen Sockelabdichtungen
Mit bituminösen Materialien ausgeführte Sockelabdichtungen sind als Putzuntergrund ungeeignet. Bevor auf diesen Flächen ein Sockelputz aufgebracht werden kann, muss erst ein Untergrund mit ausreichenden Haftungseigenschaften geschaffen werden. Dafür bieten sich mehrere Möglichkeiten an.
Bei vielen Neubauten werden die Kelleraußenwände mit einer zusätzlichen Perimeterdämmung versehen, die bis über die spätere Geländeoberkante hinauf geführt wird und dort den Untergrund für den Sockelputz bildet. Der Auftrag des Sockelputzes ist in diesen Fällen meist problemlos möglich. Aufwendiger wird es allerdings, wenn die Dämmung fehlt und der Sockelputz direkt auf der Abdichtung aufgebracht werden soll.
Materialwechsel in der Abdichtungsebene
Bereits im Beiblatt 1 zur DIN 18 195 aus dem Jahr 2006 ist der Einsatz von Dichtungsschlämmen im Sockelbereich aufgeführt. Diese Lösung, die auch in der neuen Norm DIN 18 533-1 (Abdichtung von erdberührten Bauteilen) beschrieben wird, hat den Vorteil, dass die meisten mineralischen Dichtungsschlämmen – im Unterschied zu einer bituminösen Abdichtung – problemlos überputzbar sind. Zunächst wird die mineralische Dichtungsschlämme im Sockelbereich nach den jeweiligen Herstellervorschriften aufgetragen. Die eigentliche, meist bituminöse Abdichtung der Kelleraußenwände wird dann mit mindestens 10 cm Überdeckung hinterlaufsicher auf die Dichtungsschlämme geführt.
Haftbrücken
Seit einigen Jahren bieten Hersteller bauchemischer Produkte unterschiedliche Haftbrücken für Abdichtungen an, die dann einen Auftrag des Sockelputzes auf der Abdichtung ermöglichen. Hierbei handelt es sich um Systemlösungen der jeweiligen Hersteller. Die Eignung für eine Abdichtung sollte im Vorfeld abgeklärt werden, genauso wie der weitere Putzaufbau.
Putzträger
Die Nutzung von Putzträgern stellt die klassische Lösung dar. Idealerweise sollten Distanz-Putzträgerstreifen aus Edelstahl eingesetzt werden. Diese weisen in regelmäßigen Abständen Kröpfungen auf, die den Putzträger auf Abstand zum Untergrund halten. Die Befestigung des Putzträgers sollte so niedrig wie möglich aber mindestens 15 cm oberhalb des Geländes im Bereich der Kröpfungen erfolgen. Um den Putzträger in der Fläche während des Putzauftrags auf der Abdichtung zu fixieren, kann im Bereich der Kröpfungen ein flexibler Fliesenkleber eingesetzt werden. Der eigentliche Putzauftrag erfolgt dann nach ausreichender Erhärtung des Fliesenklebers. Der Vorteil dieser Lösung: Sie hat sich seit vielen Jahrzehnten bewährt und die Abdichtung kann ohne Unterbrechung und Materialwechsel vom Wandfußpunkt bis zur oberen Sockellinie aufgebracht werden.
Ergänzende Arbeiten
Nach Fertigstellung des Sockelputzes ist gemäß Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage und DIN 18 533-1 abschließend eine mineralische Putzabdichtung aufzubringen, die mindestens 5 cm über Gelände hochgeführt werden muss. Richtlinie und Norm sehen auch den Einsatz von Noppenbahnen zum Schutz des unterhalb der Geländeoberkante liegenden Sockelputzes vor.
AutorMarkus Hemp arbeitet als Anwendungstechniker bei der Dörken GmbH & Co. KG in Herdecke.